[Rezension] J. Vellguth: Das Päckchen

Titel: Das Päckchen

Autor: J. Vellguth

Genre: Liebesroman

Verlag: Indie

Seitenzahl der Printausgabe: 336 Seiten

Erscheinungsdatum: 21. April 2017

 

Als Emmas Arbeitsplatz, eine Kinderbibliothek, einem Wasserschaden zum Opfer fällt, fasst sei einen Plan. Mit ihrem kleinen Youtube-Kanal will sie zu einer Spendenaktion aufrufen, die nicht nur ihr den Job, sondern auch den Kindern ihre Bücher erhalten soll. Überraschend erhält sie Unterstützung von einem Unbekannten, der ihr ein Päckchen schickt mit Fanartikeln ihres Lieblingsautors. Diese darf sie auf ihrem Kanal verlosen, um mehr Geld einzunehmen. Doch wer ist dieser Lukas, und warum hat er so gute Kontakte zu Emmas Lieblingsschriftsteller?

„Das Päckchen“ ist bereits das zweite Buch von Jacky Vellguth, das ich lese. Einen etwas ausführlichen Bericht zum Werdegang der Selfpublisherin findet ihr bei unserer Rezension zu „Die schönste Zeit des Jahres“. Diesmal war ich neugierig, ob man Veränderungen feststellen kann, nachdem die Autorin sich mit ihrem neuen Werk deutlich mehr Zeit gelassen hat, als bei ihrer damaligen Aktion, in deren Rahmen sie jeden Monat ein Buch geschrieben und veröffentlicht hat. Und so ist es wirklich. Dieses neuer Roman gefällt mir deutlich besser als das Weihnachtsbuch, hat mehr Tiefe und variantenreichere Charaktere. Mit anderen Worten, ich finde es weniger seicht als das erste. Ich habe es mir direkt am ersten Tag heruntergeladen und dank einer längeren Zugfahrt am Wochenende die Hälfte sofort durchgelesen. Das spricht ja schon mal für sich, oder? [Rezension] J. Vellguth: Das Päckchen weiterlesen

[Hörbuch-Rezension] Karl Olsberg: Delete

Titel: Delete

Autor: Karl Olsberg

Reihe: SEGI, Teil 1

Genre: Thriller

Verlag: Hörbuch Hamburg Verlag
Spieldauer: 11 Std. 49 Min. (ungekürzt)
Sprecher: Rainer Fritzsche
Erscheinungsdatum: 11.11.2013

Mina spielt mit Begeisterung ein Online-Rollenspiel. Als während eines Raids ein befreundeter Mitspieler verschwindet, kommt ihr das etwas seltsam vor, zumal er kurz vor seiner Inaktivität die Worte benutzt hat „Welt am Draht, alles ist wahr“. Als sie ihn in der realen Welt aufsuchen will, stellt sich heraus, dass er tatsächlich wie vom Erdboden verschluckt ist. Mina recherchiert ein wenig im Internet und findet heraus, dass bereits vier Spieler unter ähnlichen Umständen verschwunden sind.
Bei der Polizei will man ihr zunächst nicht glauben, da es keine weiteren Zusammenhänge der Vermisstenfälle untereinander gibt. Mina stößt durch Zufall auf einen Mitarbeiter der Sonderermittlungsgruppe Internet – kurz SEGI -, der selbst in besagten Rollenspiel aktiv ist. Er kann seinen Chef, Kommissar Eisenberg, schließlich überreden, weiter zu ermitteln. Doch dann verschwindet auch Mina spurlos. Wurde sie wie die anderen tatsächlich „gelöscht“?

Karl Olsberg ist einigen von euch vielleicht wegen seiner Würfelwelt-Romane (Minecraft) ein Begriff. Diese kenne ich nicht, aber einige andere Bücher von ihm habe ich bereits gelesen und fand sie interessant. „Delete“ habe ich vor ein paar Jahren bereits gehört, und da es mich damals sehr beeindruckt hat, habe ich es mir ein weiteres Mal vorgenommen, als Vorbereitung auf den zweiten Teil der SEGI, „Enter“. [Hörbuch-Rezension] Karl Olsberg: Delete weiterlesen

[Rezension] Kristan Higgis: Fang des Tages

Titel: Fang des Tages

Autor: Kristan Higgins

Genre: Liebesroman

Verlag: Mira/Ebook

Seiten: 384

Erscheinungsjahr: 2011

 

Als ich mir dieses Buch ausgesucht habe, hatte ich mal wieder Lust auf eine etwas leichtere Lektüre. Tatsächlich habe ich „Fang des Tages“ vor ein paar Jahren schon einmal gelesen, aber weil ich die Details von Büchern wirklich bemerkenswert schnell vergesse und nur noch wusste, dass mir die Geschichte beim letzten Mal gut gefallen hat, habe ich das Ebook noch einmal rausgeholt.

„Fang des Tages“ erzählt die Geschichte der dreißigjährigen Maggie, die ein kleines Diner an der Küste von Maine betreibt und denkbar wenig Glück mit den Männern hat: Sie ist unsterblich in den katholischen Priester ihrer Gemeinde verliebt – das hat natürlich keine Zukunft. Das Buch begleitet sie auf der Suche nach der großen Liebe zu einigen erfolglosen, aber amüsanten Dates, bis sie schließlich auf jemanden trifft, von dem sie es gar nicht erwartet hätte.

Abgesehen von der vordergründigen Liebesgeschichte, die ganz nett zu lesen, aber schon auch irgendwie vorhersehbar ist, haben mir vor allem einige andere Aspekte des Buches gefallen: Neben der Suche nach einem Mann beschäftigt sich Maggie nämlich auch mit der Beziehung zu ihrer perfekten Zwillingsschwester, der Ehe ihrer Eltern und der Zukunft ihres Diners. Viele Situationen sind amüsant beschrieben und ziemlich alltäglich, so dass sie wahrscheinlich jeder nachvollziehen kann.

Auch wenn die Geschichte zunächst danach klingt, vermittelt sie eben genau nicht den Eindruck, das eine Frau unbedingt eine Beziehung braucht, um ein glückliches Leben zu haben. Das – und die Entwicklung, die Maggie durchmacht, um zu dieser Erkenntnis zu gelangen – hat mir besonders gut an dem Buch gefallen.

Ebenfalls sehr schön fand ich die Umgebung, in der das ganze spielt: Amerikanische Liebesromane sind ja gerne mal entweder in New York oder im sonnigen Kalifornien angesiedelt. Da bietet die raue Küste von Maine, die mit einem ganz eigenen Charme beschrieben wird, mal eine willkommene Abwechslung, die nicht ganz so klischeehaft ist.

Natürlich bietet „Fang des Tages“ keine sehr überraschenden Wendungen oder große Spannungen, aber das verspricht das Genre ja auch gar nicht. Trotzdem und vielleicht gerade deswegen, hat es mir viel Spaß gemacht das Buch – sogar zum zweiten Mal – zu lesen. Die Liebesgeschichte dahinter ist klassisch, aber der Rest des Buches entspricht aus meiner Sicht keinen typischen Klischees und lockert deswegen alles ein bisschen auf. Von mir gibt es deswegen eine klare Empfehlung!

Gerngelesen: 📚📚📚📚📚 von 5

[Rezension] Nika Lubitsch: Im 8. Kreis der Hölle

Titel: Im 8. Kreis der Hölle

Autor: Nika Lubitsch

Genre: Krimi

Verlag: Indie

Seitenzahl der Printausgabe: 320 Seiten

Erscheinungsdatum: 2. April 2017

 

Vor zwanzig Jahren verschwand Danielas große Schwester, nachdem sie sich nachts aus dem Haus geschlichen hatte, um sich mit ihrem Freund zu treffen. Weder wurde ihre Leiche gefunden, noch konnte die Polizei irgendeinen Hinweis auf ihren Verbleib ermitteln. An dieser Tragödie ist die ganze Familie zerbrochen. Als Daniela zufällig bei einem Kanada-Aufenthalt ein Zirkusplakat sieht, ist sie wie elektrisiert. Sie ist sich ganz sicher, ihre Schwester darauf zu erkennen. Ist Franzi damals mit ihrem Freund abgehauen und zum Zirkus gegangen? Daniela macht sich auf die Suche, um ihre Schwester zu finden.

Dieses Buch habe ich mir gekauft, weil ich schon lange einmal etwas von Nika Lubitsch lesen wollte, hat sie doch einen gewissen Namen in der Selfpublisher-Szene. Als dann ihr neuer „Zahlenkrimi“ erschien, habe ich bei einer 99cent-Aktion zugeschlagen. Die „Zahlenkrimis“ stehen dabei als Synonym für ihre Stand-alone-Romane und eigenen sich deshalb gut als Einstieg. Außerdem kann ich so etwas an meiner Indie-Challenge arbeiten. [Rezension] Nika Lubitsch: Im 8. Kreis der Hölle weiterlesen

[Rezension] Lucinda Riley: Die sieben Schwestern

Titel: Die sieben Schwestern

Autor: Lucinda Riley

Genre: Historischer Roman/Familiensaga

Verlag: Goldmann/Ebook

Seiten: 576

Erscheinungsjahr: 2015

 

„Die Sieben Schwestern“ ist der erste Band einer gleichnamigen Reihe von Lucinda Riley, aus der bereits drei Bände erschienen sind und, wie der Name nahe legt, noch vier weitere erscheinen sollen. In jedem Buch wird die Geschichte einer von sechs adoptierten Schwestern erzählt, die nach dem Tod ihres Vaters nach ihrer Vergangenheit und ihren leiblichen Eltern suchen. (Ob es noch eine siebte Schwester gibt, wie der Titel vermuten lässt oder worum es im letzten Teil geht, ist dagegen noch offen). Konkret geht es im ersten Buch um die älteste Schwester Maia, die nach Brasilien reist, um nach ihren Wurzeln zu suchen und dabei unerwartete Hilfe von einem Schriftsteller bekommt. Sie findet nach und nach mehr über die Geschichte einer jungen Frau heraus, die Anfang des 19. Jahrhunderts von Brasilien nach Paris reiste und mit ihr verwandt sein könnte.

Weil wir dieses Buch beide gelesen haben, gibt es hierzu wieder mal von jedem von uns eine Rezension dazu:

Krissi: Ich habe mich zu Anfang des Buches etwas über die Hintergrundgeschichte gewundert. Ein alleinstehender Mann adoptiert sechs Mädchen aus allen Teilen der Welt und lebt mit ihnen in einer Villa in der Schweiz, nach seinem Tod scheint jedoch keine von ihnen genau zu wissen, womit er ihnen dieses Leben finanziert hat oder wie es überhaupt zu den Adoptionen kam. Das finde ich nicht besonders realistisch, allerdings hat es einfach etwas märchenhaftes und man muss sich darauf einlassen, dass die ganze Geschichte einen leicht mystischen Hauch hat. Nach den ersten Kapiteln fand ich dann aber die Dynamik zwischen den verschiedenen Schwestern, die kaum unterschiedlicher sein könnten, sehr spannend.

Die zweite, historische Ebene, auf der das Buch spielt, fand ich auch angenehm zu lesen. Es gab keine großartigen Innovationen; ich kenne viele Romane, die in dieser Zeit spielen und eine ähnliche Handlung hatten, aber es hat gut zum Rest der Geschichte gepasst. Auch die Entwicklung von Maia in der Gegenwart fand ich typisch für das Genre, aber trotzdem interessant zu lesen.

Zwischendurch dachte ich öfter mal, dass der Roman nett ist, mich aber nicht völlig begeistert. Als die über fünfhundert Seiten dann aber zu Ende waren, muss ich trotzdem zugeben, dass ich Lust hatte, direkt weiterzulesen und die Geschichten der anderen Schwestern zu erfahren. Nach meiner anfänglichen Skepsis ist es dann nämlich doch die Hintergrundgeschichte, die mich am meisten fasziniert hat und die ich am spannendsten fand. Also werde ich wahrscheinlich auch in Kürze die anderen beiden Bände kaufen. Deswegen kann ich jedem, der Familiensagen und historische Romane mag, dieses Buch guten Gewissens empfehlen.

Gerngelesen: 📚📚📚📚 von 5

Corinna: Ich muss zugeben, dass ich dieses Buch hauptsächlich gelesen habe, weil Krissi es gut fand, und ich einfach mal neugierig auf eine Lektüre von Lucinda Riley war. Nachdem Krissi viel von ihr kennt und auch einiges gut findet, bin ich halt neugierig geworden, obwohl das ja schon etwas abseits meines Lieblingsgenres liegt.

So war auch etwas verwundert über den Beginn der Geschichte, der tatsächlich etwas von einem Märchen hat. Da ich es grundsätzlich aufgrund schlechter Spoilererfahrungen vermeide, Klappentexte zu lesen, weiß ich nicht, ob man dadurch etwas besser auf den Hintergrund der Handlung vorbereitet gewesen wäre. Wirklich hilfreich ist in diesem Zusammenhang aber die Anmerkung der Autorin, die sich leider erst am Ende des Buches findet, dann aber einiges hinsichtlich ihres groß angelegten Projektes erklärt. So erfährt der Leser, dass die Idee auf den Sagen um das Siebengestirn der Plejaden beruht. Hätte ich mir eigentlich am Anfang gewünscht.

Die älteste Schwester Maia, um die es in diesem ersten Buch der Serie geht, fand ich zunächst etwas seltsam in ihrer Art, wie sie völlig zurückgezogen auf dem Anwesen des Adoptivvaters lebt. Im Laufe der Geschichte wird jedoch einiges aus ihrer Vergangenheit aufgeklärt und ihr Verhalten verständlicher. Die Autorin Lucinda Riley schreibt in ihrer oben erwähnten Anmerkung noch zu der Figur der Maia, dass sie versucht habe, ihr einerseits verschiedene Eigenschaften des griechischen Pendants zugeben, sie aber andererseits als moderne junge Frau darzustellen. Ich finde, dass ist ihr leider nicht so ganz gelungen.

Die historische Ebene, in der es um die Vorfahren von Maia geht, fand ich eigentlich recht interessant. Gerade das Setting in Brasilien und die Entstehungsgeschichte der Christusstatue haben mich gefesselt. Leider gab es aber auch einige Längen.

Insgesamt geht ihr mir ähnlich wie Krissi. Auch mir hat die Hintergrundgeschichte besser gefallen als die Story der einzelnen Schwester. Neugierig bin ich auf den Gesamtzusammenhang: wie kam der Vater dazu, gerade diese sechs (oder sieben?) Schwestern zu adoptieren, wer war er wirklich, wovon hat er gelebt, usw. Insofern macht die Geschichte neugierig auf mehr. Aber im Gegensatz zu Krissi reizt mich die Leseprobe am Ende des Buches nicht so sehr, dass ich schon bald ein weiteres nachschieben möchte, vielleicht später einmal…

Fazit: Kann man lesen, besonders als Fan des Genres, aber ist schon etwas langatmig und hätte ein paar Seiten weniger gut vertragen können. Ich habe hier zwischen zwei und drei Punkten in der Bewertung geschwankt; sie würde vielleicht höher ausfallen, wenn man alle Bücher gelesen hat.

Gerngelesen: 📚📚 von 5