Titel: Der Gärtner war´s nicht
Autor: Tatjana Kruse
Genre: Cosy Krimi
Verlag: insel taschenbuch
Seitenzahl der Printausgabe: 316 Seiten
Erscheinungsdatum: 10. April 2017
Konny und Kriemhild, zwei völlig unterschiedliche Zwillingsschwestern jenseits der sechzig, betreiben eine Bed & Breakfast-Pension als Altersversorgung. Leider läuft es nicht besonders gut, bis sich überraschend eine Gruppe Bandmusiker ankündigt. Außerdem taucht noch ein weiterer geheimnisvoller Gast auf. So weit scheint es also voran zu gehen mit der Pension. Als dann jedoch ein Mord geschieht, müssen die K&K-Schwestern ermitteln, damit Herr Hirsch, der nach einem Schlaganfall als Gärtner bei ihnen arbeitet, vom Verdacht befreit wird – Chaos inklusive!
Im Moment lese ich mich ja so quer Beet durch die verschiedenen Genres. Nachdem ich jahrelang nur Thriller bevorzugt habe, schaue ich mittlerweile auch gerne mal über den Tellerrand. Und ein Cosy Krimi war bisher noch nicht dabei. So viel vorab – es ist zwar mein erstes, aber es wird sicher nicht mein letztes Buch von Tatjana Kruse gewesen sein!
Zufälligerweise habe kurz nach dem Kauf des Buches eine Online-Lesung auf Twitter mit der Autorin verfolgt, was erstens ganz witzig war und zudem noch einige Zusatzinfos geliefert hat. So richtet sich Tatjana Kruse an Leser 50+, da habe ich also Glück gehabt ;-). Interessanterweise hat sie dort auch erzählt, sie habe Konny und Kriemhild lieber die „Schnüffelschwestern“ nennen wollen, aber der Verlag bevorzugte die andere Variante. Schade, das hätte auch mir besser gefallen, ist aber ja nur ein Detail.
Das Buch macht einfach Spaß beim Lesen. Die Figuren sind liebevoll skuril ausgearbeitet, in ihrer Darstellung natürlich etwas übertrieben, aber in einzelnen Eigenschaften erkennt man sich selbst oder seine Umwelt schon deutlich wieder. Mehrmals habe ich laut auflachen müssen bei den zum Teil recht absurden Begebenheiten. Besonders gut gefallen haben mir die eingestreuten Leserbriefe, die Konny als „Kummerkasten-Konny“ für ein Best-Ager-Magazin schreibt, um das Einkommen der Schwestern aufzustocken. Diese Texte strotzen nur so vor trockenem Humor.
Überhaupt macht die Sprache einen großen Teil des Charmes dieses Cosy Krimis aus, der natürlich sein Hauptmerk nicht auf die raffinierten Ermittlungen legt. Im Gegenteil – eigentlich haben die beiden Schwestern eher Glück, dass sie den Mördern entlarven können. Einen kleinen Kritikpunkt habe ich aber dennoch: Zum Teil war mir der Humor ein wenig zu derb. Und die zwar „jugendfreie“ Sexszene fand ich doch etwas unappetitlich, hätte ich nicht so im Detail haben müssen.
Ein kleines Beispiel für den witzigen Schreibstil habe ich zum Schluss noch für euch. Es handelt sich um den Anfang des Buches, als die beiden Schwestern eingeführt und beschrieben werden: „Kriemhild pflegte jeden Morgen aus dem Bett zu hüpfen wie Toast aus dem Toaster. Konny war eher so die Semmel, die mit der Butterseite nach unten fällt. Und liegen bleibt.“ Ihr seht also, was auf euch zukommt 😉.
Fazit: Als leichte, witzige Sommerlektüre absolut empfehlenswert! Ich freue mich schon auf die bereits angekündigte Fortsetzung.
Gerngelesen: 📚📚📚📚📚 von 5