15 Giftmischer liefern uns in dieser tollen und liebevoll gestalteten Krimi-Anthologie „Giftmorde 2“ tödliche Anleitungen in Form von Kurzgeschichten – bitte nicht nachmachen, nur lesen!
Titel: Giftmorde 2 – Neue tödliche Anleitungen
Autor: Andreas M. Sturm (Hrsg.)
Genre: Krimi(-Kurzgeschichten)
Teil einer Reihe: Giftmorde 1-4
Verlag: edition krimi, Leipzig
Seitenzahl: 240 Seiten
Erscheinungsdatum: 22. Juli 2016
Unser Genre des Monats war im Februar der Kriminalroman – eines meiner Lieblingsgenres. Aus diesem Grund habe ich es nicht bei einem Buch belassen, sondern mich neben „Das Lied der toten Mädchen“ noch für eine Krimi-Anthologie entschieden. Die „Giftmorde 2“ lagen schon seit der Buch Berlin im November letzten Jahres auf meinem SuB, denn dort hatte ich einer der 15 AutorInnen bei einer Lesung lauschen dürfen. Meine Begeisterung muss wohl übergesprungen sein, denn Martina Arnold war so nett, mir ihr Buch spontan als Rezensionsexemplar zu überlassen, inklusive Signierung! Vielen Dank nochmals dafür. Wir Blogger sind doch immer dankbar für einen so netten Kontakt mit den Autoren.
Diese Krimi-Anthologie ist etwas ganz Besonderes: Jede Kurzgeschichte ist einer giftigen Pflanze gewidmet und der Art und Weise, wie sie zum Giftmord benutzt wird. Die Erzählungen sind dabei sehr unterschiedlich und reichen von sarkastisch bis zu witzig, von modern bis historisch, von spontanem Entschluss bis zu lang geplantem Mord – es ist alles dabei. Durch die gewählte Mordmethode sind die Geschichten aber durchweg sehr raffiniert. Oft ahnt man anfangs noch gar nicht, wie der Mord von stattgehen wird oder wer überhaupt Täter und wer Opfer ist.
15 giftige Anleitungen
Enthalten sind in diesem Buch die Kurzgeschichten von 15 verschiedenen Krimi-Autoren, was wirklich eine interessante Mischung darstellt:
- Anne Mehlhorn: Zitronenfalter (Besenginster)
- Franziska Steinhauer: Pfarrer Mützchen (Pfaffenhütchen)
- Ingrid Schmitz: Möchten Sie eine Quittung? (Rainfarn)
- Mandy Kämpf: Madonna (Narzisse)
- Jan Flieger: Möwen sind keine Zeugen (Rhododendron)
- Frank Kreisler: Schwarze Schmetterlinge (Giftsumach)
- Gisela Witte: Die schöne Pflanze (Oleander)
- Andreas M. Sturm: Kondolenzbesuch (Stechapfel)
- Traude Engelmann: Schön tot (Wüstenrose)
- Hughes Schlueter: Das Rezept (Gemeiner Seidelbast)
- Petra Steps: Das Eso-Massaker (Alpenveilchen)
- David Gray: Burrito Pollo (Rostblättrige Alpenrose)
- Eva Lirot: Mit süßen Grüßen (Weiße Zaunrübe)
- Petra Tessendorf: Die Wolfsschlucht (Maiglöckchen)
- Martina Arnold: Der Anwärter (Haselwurz)
In Klammern eingefügt ist die jeweilige giftige Pflanze, um die es geht. Ihr seht, es sind überwiegend ganz bekannte Gewächse aus dem Garten oder vom Straßenrand. Bei manchen hat man vielleicht nicht einmal gewusst, dass sie giftig sind (oder welche Bestandteile). Gerade das macht die Geschichten so raffiniert und besonders, denn das Böse ist so nah…
Natürlich hat mir nicht jede Erzählung gleich gut gefallen, das ist bei einer solchen Mischung wohl auch gar nicht möglich. Aber jede Geschichte hat mich gut unterhalten und ich war immer neugierig, was es nun mit der jeweiligen Giftmord-Methode auf sich hatte.
Meine Favoriten der „Giftmorde“
Zwei meiner Favoriten sind „Möwen sind keine Zeugen“ von Jan Flieger und natürlich „Der Anwärter“ von Martina Arnold. Nach der Lektüre letzterer Geschichte solltet ihr einmal nach „Darwin Award“ googlen – den gibt es nämlich wirklich, ist sehr interessant!
Neben dem Inhalt des Buches hat mich aber auch seine Aufmachung begeistert. Der Ansatz, jedem Autor eine giftige Pflanze als Vorgabe zu geben, um daraus einen Mordfall zu basteln, ist schon genial, aber auch sonst ist diese Anthologie wirklich mit Herzblut gestaltet. Neben dem Vorwort des Herausgebers („Leitfaden der tödlichen Fauna“), den Kurzbiografien der Giftmischer (Autoren), den (Schwarz-Weiß-)Fotos der jeweiligen Pflanzen finde ich besonders den Klappentext auf der Buchrückseite gelungen: ist doch neben der Beschreibung ein Sicherheitshinweis aufgedruckt „Wir bitten Abstand zu nehmen, die Anleitungen nachzumachen oder zu testen“.
Den Leipziger Verlag „edition krimi“ werde ich mir auf jeden Fall merken!
Fazit: Wer sich für Krimis interessiert, sollte hier unbedingt einmal reinschauen. Und wer bisher mit Spannungsliteratur wenig am Hut hatte, sollte sich diese Anthologie auf jeden Fall auch genauer ansehen. Vielleicht ist das der Beginn einer Begeisterung für dieses Genre – wer weiß?! Genug Potential haben die Kurzgeschichten dazu auf jeden Fall.
Wie oben bereits erwähnt wurde mir dieses Rezensionsexemplar von der Autorin Martina Arnold in Zusammenarbeit mit dem Verlag edition krimi zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür, es war mir ein Vergnügen!
Ein Gedanke zu „Giftmorde 2 – tödliche Krimi-Anthologie, die begeistert“
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