Das erste Quartal unserer Challenge „Reise durch die Genres“ ist geschafft! Die meisten unserer Teilnehmer haben sich bisher an dem „Genre des Monats“ beteiligt und deshalb auch bereits sehr unterschiedliche Themen gelesen.
Auch im März war beim Genre „Biografie“ die Beteiligung groß. Wie verschiedenartig dieses Thema sein kann, hat uns dann selbst überrascht – nichts mit angestaubt, wie man vielleicht auf den ersten Blick meinen könnte:
Corinna von Gerngelesen hat gelesen: „Astrid Lindgren. Ihr Leben“ von Jens Andersen
Klassische Biografie über eine große Frau, die die Kinderliteratur nachhaltig verändert hat. Der Autor zeigt dabei anhand von vielen und ausführlichen Textanalysen den Zusammenhang zwischen persönlichen Leben und Werk von Astrid Lindgren auf.
„Der Einstieg in das recht umfangreiche Buch ist nicht ganz leicht gefallen, die Schreibweise ist anspruchsvoll mit vielen literarischen Analysen. Aber schließlich nimmt sie den Leser doch gefangen, auch wegen der vielen Fotos, die enthalten sind.“
Krissi von Gerngelesen hat gelesen: „Mut zur Freiheit – Meine Flucht aus Nordkorea“ von Yeonmi Park
Yeonmi Park erzählt, wie sie als Kind in Nordkorea aufwuchs, als Jugendliche nach China floh und nun als Erwachsene versucht, sich wieder in der nordkoreanischen Gesellschaft zu integrieren – eine bewegende Zeitreise.
„Anders als bei anderen (Auto-)Biografien verfällt sie nicht in ausufernde Beschreibungen, sondern lässt den Leser regelrecht „mitfiebern“, sofern man bei einem wahren Schicksal davon sprechen kann. Insgesamt hat mich das Buch sehr fasziniert, auch wenn einige Abschnitte unangenehm zu lesen waren.“
Isabel von Seitenwandler hat gelesen: „Troublemaker – Wie ich Hollywood und Scientology überlebte“ von Leah Remini
Leah Remini (bekannt aus der Sitcom „King of Queens“) beschreibt, wie sie als Kind über ihre Mutter zu Scientoloy kam sowie ihren späteren Ausstieg aus der Sekte.
„Insgesamt empfand ich das Buch als sehr amerikanisch. Es beschreibt viel, setzt sich aber an vielen Positionen nicht wirklich tiefer mit der Thematik auseinander. Man erhält am Ende schon noch einen recht ehrlichen Einblick, dass es für Leah Remini immer noch schwer ist ein Glaubenskonzept, dass das eigene Leben beherrscht hat, loszulassen und das “ Gehirn“ zu reseten.“
Rika von Schwarzbuntgestreift hat gelesen: „Einmal Gilmore Girl, immer Gilmore Girl“ von Lauren Graham
Lauren Graham (Schauspielerin aus der Serie „Gilmore Girls) verrät alles über ihre Zeit bei der Serie, ihr Leben, ihre Liebe und wie es ist, in Hollywood zu arbeiten – durchgeknallt, liebenswürdig und voller Überraschungen.
„Gilmore Girls-Fans werden an den Ein- und Rückblicken, die Lauren bietet, definitiv ihre Freude haben, für manche könnten die Abschnitte, die sich um diese Serie drehen vielleicht sogar zu kurz sein.“
Kittyzer von Back down to Earth hat gelesen: „Scrappy Little Nobody“ von
Anna Kendrick (Schauspielerin und Sängerin) erzählt aus ihrem noch recht jungen Leben, beginnend bei ihren Anfängen als Kinderdarstellerin im Theater über die erste Oscarnominierung bis hin zu den folgenden Blockbustern.
„Anna Kendrick ist meine absolute girl-crush und daher war es ein Muss, ihr Buch zu lesen. Nicht jedes Essay fand ich perfekt, aber das passt zu dieser jungen Frau, die völlig auf dem Boden geblieben ist und keinen Hehl aus ihrer Craziness macht.“
Merlin von Wortwerken hat gelesen: „Spock und ich. Mein Freund Leonard Nimoy“ von William Shatner mit David Fisher
Eine intergalaktische Freundschaft: Captain Kirk und Mr. Spock. Nach dem Kennenlernen bei Dreharbeiten vor über fünfzig Jahren erzählt William Shatner über die sich entwickelnde Freundschaft der beiden Stars.
„Als Fazit hat das Buch also für diejenigen, die sich mit den Hintergründen und der Geschichte von Star Trek bereits auskennen, leider wenig Neues zu bieten. Und für alle anderen ist das Buch vielleicht etwas zu speziell, da Nimoy auch eher wenig losgelöst vom Star-Trek-Kontext als Person dargestellt wird, die generelles Interesse auslösen könnte.“
Dorrit von den 42erAutoren hat gelesen: „Die Stunde der Rebellen“ von Lieve Joris
Die Autorin Lieve Joris, eine belgische Reisejournalistin, lässt hier ein Stück afrikanischer Zeitgeschichte auferstehen. Sie nutzt die Biografie eines kongolesischen Generals, um die politischen und ethnischen Konflikte im Kongo und angrenzenden Ländern zu beschreiben.
„Verstörend ist das Leben jenes Jungen, der einmal davon träumte, eine Familie zu gründen und ein Leben wie das seiner Vorfahren in den Hochebenen des östlichen Kongos zu führen…Und wie immer nach einer solchen Lektüre bin ich etwas dankbarer dafür, auf einem Kontinent zu leben, der diese Art von Kämpfen nicht kennt.“
Wieder einmal sagen wir vielen Dank an alle Teilnehmer, ihr habt das Genre „Biografie“ wirklich sehr bereichert! Das schreiben dieser Übersicht hat uns diesmal besondere Freude bereitet, weil es wirklich ganz und gar nicht trocken war – soviel zum Vorurteil bzgl. der Biografien 😉.
Aber jetzt freuen wir uns erst einmal auf eine richtige Kehrtwende: Im April widmen wir uns ganz dem Young Adult-Roman und sind gespannt, was ihr euch dabei wieder aussuchen werdet!
Was ich auf jeden Fall lesen möchte, ist „Mut zur Freiheit“. Habs mir auch schon vorgemerkt. Bin wirklich gespannt auf das Buch, da ich bisher auch nix negatives gehört habe.
Und bei „Astrid Lindgren“ bin ich neugierig 😀
Mal schaun, ob ich vllt vorher in der Biblio stöbern geh :3
Gerade bei „Astrid Lindgren“ würde ich zumindest zu einem „Blick ins Buch“ raten. Da bekommt man sicher schon einen Eindruck vom Stil des Autors, ob einem diese etwas ausschweifende Art zusagt oder nicht. Aber auf jeden Fall ein interessantes Stück Zeitgeschichte!
Viele Grüße,
Corinna
Ich bin eigentlich wirklich kein Leser von Biografien (und war echt froh, dass ich Anna Kendricks Buch hier noch stehen hatte), aber die von Yeonmi Park spricht mich tatsächlich an. Vor allem, weil ihr schreibt, dass man hier tatsächlich mitfiebert – das ist nämlich oft mein Problem bei solchen Büchern. Und das Werk von Lauren Graham muss ich natürlich auch noch lesen 😉
Ich bin schon sehr gespannt, was alle Teilnehmer beim Genre des Monats April so lesen. Vor allem, weil ich noch gar nicht sicher bin, was ich auswählen soll 😀
Genau das finde wir ja auch so schön am gemeinsamen Lesen. Einerseits muss man sich manchmal einfach ein bisschen überwinden, um jenseits der eigenen Vorlieben manches (überraschende) Schätzchen zu entdecken, andererseits gibt es immer so interessante Anregungen durch die Lektüre der anderen Teilnehmer, dass die Wunschliste länger und länger wird…
Viele Grüße und Daumendrücken für dein April-Buch 😉
Cornna