Wir sind bereits im dritten Monat unserer Challenge „Reise duch die Genres“ und schauen zurück auf den Februar. Das Genre im vergangenen Monat war der Kriminalroman. Einige von Euch haben sich beteiligt und einen Krimi gelesen. Dabei ist ein wirklich buntes Potpourri zusammengekommen.
Gerade beim Krimi denkt man vielleicht, es sei ein wenig abwechslungsreiches Genre. Natürlich geht es um einen Kriminalfall, der von Ermittlern gelöst werden muss. Wie weit gefächert diese Ermittlungen aber sein können, zeigen die Bücher, die wir gemeinsam gelesen haben:
Corinna von Gerngelesen hat diesmal zwei Krimis gelesen:
„Das Lied der toten Mädchen“ von Linus Geschke
In diesem Regional-Krimi recherchiert der Journalist Jan Römer in einem zwanzig Jahre zurück liegenden Mordfall. Als eine weitere Frauenleiche auftaucht, zeigt sich, so kalt ist dieser ungelöste Fall nicht…
„Für Fans von Krimis, die „normale“ Ermittlungsarbeit zu schätzen wissen – ohne Schnick und Schnack. Solide, aber gute und empfehlenswerte Krimikost, die in Deutschland spielt.“
„Giftmorde 2“ von Andreas M. Sturm (Hrsg.)
15 Autoren widmen sich in dieser Anthologie den Giftpflanzen – und den Möglichkeiten, mit ihrer Hilfe, Morde zu begehen.
„Wer sich für Krimis interessiert, sollte hier unbedingt einmal reinschauen. Und wer bisher mit Spannungsliteratur wenig am Hut hatte, sollte sich diese Anthologie auf jeden Fall auch genauer ansehen. Vielleicht ist das der Beginn einer Begeisterung für dieses Genre – wer weiß?! Genug Potential haben die Kurzgeschichten dazu auf jeden Fall.“
Krissi von Gerngelesen hat gelesen: „Ein Elefant für Inspektor Chopra“ von Vaseem Khan
Dieser schöne Cozy Krimi nimmt uns mit nach Indien zu Inspektor Chopra, der gerade pensioniert wurde und dem jungen Elefanten Ganesha. Gemeinsam lösen die beiden einen mysteriösen Todesfall, der dem Inspektor keine Ruhe lässt.
„Wenn ihr einen leichten, unterhaltsamen Krimi lesen wollt und den indischen Subkontinent (oder einfach nur Elefanten) mögt, könnt ihr hiermit nichts falsch machen. Spannende Ermittlungen treffen hier auf eine liebevolle und farbenfrohe Geschichte.“
Isabel von Seitenwandler hat gelesen: „Sonntags Tod“ von Carla Berling
Als Lokalreporterin Ira Wittekind in ihre Heimat zurückkehrt, erfährt sie vom Mord an ihrer Schulfreundin Verena. Ihr Mann soll sie getötet haben und nimmt sich kurz darauf selbst das Leben. Nachdem Ira kurz darauf eine weitere Leiche findet, sucht sie nach Zusammenhängen zwischen den Todesfällen und deckt dabei immer mehr Abgründe auf.
„Man bekommt quasi einen „ehrlichen“ Krimi, der spannend ist, gut erzählt und phantastisch gelesen wird. Für mich eine klare Empfehlung auch den zweiten Band „Mordkappelle“ zu hören.„
Elisa von Reisender Bücherwurm hat gelesen: „Rivers of London“ von Ben Aaronovitch
Peter Grant ist Police Constable in London mit einer ausgeprägten Begabung fürs Magische. Was seinen Vorgesetzten nicht entgeht. Thomas Nightingale, Polizeiinspektor und außerdem der letzte Zauberer Englands will Peter in den Grundlagen der Magie ausbilden. Ein Mord in Covent Garden führt den frischgebackenen Zauberlehrling Peter auf die Spur eines Schauspielers, der vor 200 Jahren an dieser Stelle den Tod fand.
„Ich habe schon viel sexistischere Bücher gelesen, aber dies entschuldigt The Rivers of London nicht, und es war nicht angenehm die entsprechenden Stellen zu lesen. […] The Rivers of London erzählt eine spannende Geschichte und bietet einen guten Blick auf London. Das Buch macht Lust auf mehr und ich werde den nächsten Band der Reihe lesen.“
Kittyzer von Back Down to Earth hat gelesen: „Der Mann, der kein Mörder war“ von Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt
Ein Jugendlicher verschwindet und eine Reihe von Fehlern führt dazu, dass die Polizei erst drei Tage später mit der Suche beginnt. Zur Schadensbegrenzung wird der Stockholmer Kommissar Höglund mit seinem Team herbeigerufen. Bei ihrer Arbeit kommt ihnen Sebastian Bergmann in die Quere, ein alter Weggefährte und genialer Psychologe.
„… ist kein schlechtes Buch und Fans des Genres werden es mit Sicherheit zu schätzen wissen (oder wahrscheinlich schon kennen). Krimis im Allgemeinen sind vermutlich einfach nicht mein Ding, weil ich zu früh weiß, wer hinter allem steckt, und dann die Lust verliere. Hier haben mich aber zusätzlich noch die psychischen Probleme genervt.“
Merlin von Wortwerken hat gelesen: „Die Wälder am Fluss“ von Joe R. Lansdale
Anfang der Dreißigerjahre entdeckt der elfjährige Harry in Texas die Leiche einer Schwarzen. Zusammen mit seiner Schwester macht er sich auf die Suche nach dem Mörder. Lansdales Held, der an Tom Sawyer und Huckleberry Finn erinnert, enthüllt sich die Düsternis eines Faulknerschen Südens voll Aberglaube, Gewalt und Rassismus.
„Alles in allem hat mir das Buch gefallen, auf der soziogeschichtlichen Ebene vielleicht noch mehr als als Krimi. Wenn ich noch mal einen Lansdale lese, werde ich das jedoch auf Englisch tun, um zu sehen, ob die Sprache dort die erwartete Wucht entfaltet.“
Auch die Autorengruppe der 42erAutoren hat sich wieder an unserer Challenge beteiligt (außer Konkurrenz):
Horst-Dieter Radke hat gelesen: „Tödliche Fälschung“ von Thomas Baum
Im Linzer Konzerthaus wird der stimmführende Bratschist ermordet. Mit einer Bratschensaite. Erster Verdächtiger ist ein missgünstiger Kollege, der zudem noch übermäßig dem Alkohol zuspricht. Als er dann bei der Verhaftung auch noch einen Selbstmordversuch unternimmt, ist kaum noch eine andere Deutung möglich. Zumindest, bis man im Zimmer des Ermordeten auf Falschgeld stößt.
„Ich habe lange nicht mehr so einen vergnüglichen und trotzdem spannenden Kriminalroman gelesen. Thomas Baum schreibt sehr effektiv…. Der Showdown findet indirekt nur über einen Dialog statt und trotzdem so, dass sofort der Film im Kopf des Lesers angeht.“
Joan Weng hat gelesen: „Der Mann, der nicht mitspielt“ von Christof Weigold
Hardy Engel ist Privatdetektiv – zumindest dann, wenn er gerade mal wieder keine Anstellung als Schauspieler hat, was öfters vorkommt, denn Hardy hat ein Problem: Er kann keiner schönen Frau widerstehen. Und von denen wiederum gibt es im Hollywood des Jahres 1921 viele.
„Ein spannender, intelligenter Roman, voller Wendungen und exakt recherchiert. Für mich ein absolutes Highlight der Saison und vermutlich auch des Jahres. Ich warte voll Vorfreude auf den zweiten Band.“
Vielen Dank an alle Teilnehmer! Wir freuen uns sehr, dass ihr euch mit uns auf zum Teil ungewohntes Terrain begeben habt. Gerade dadurch konnte doch deutlich gemacht werden, dass es ein Fehler ist, einfach nur zu sagen: „Krimi – mag ich nicht!“
Und jetzt freuen wir uns auf einen vielfältigen Monat März mit der Biografie als Genre des Monats.