Titel: Die rubinrote Kammer
Autor: Pauline Peters
Genre: Historischer Roman
Verlag: Bastei Lübbe/E-Book
Seiten: 525
Erscheinungsjahr: 2016
„Die rubinrote Kammer“ spielt im Jahr 1907 in London. Im Mittelpunkt steht die junge Victoria, die seit dem Tod ihres Vaters mit ihrem Butler alleine lebt und leidenschaftlich gern fotografiert. Obwohl sie nicht viel Geld hat, ist sie zufrieden mit ihrem Leben und setzt sich für das Wahlrecht für Frauen ein. Dann erfährt sie jedoch immer mehr, dass sie an ihrem geliebten Vater und dem, was er ihr erzählt hat, zweifeln lässt und gerät schließlich in die Ermittlungen zu einer Mordserie hinein.
Anfangs war ich von dem Buch positiv überrascht, weil es abgesehen von einer typischen Liebesgeschichte auch ein paar spannende Elemente rund um die Aufklärung der Mordfälle enthält. Natürlich könnte ich dann auch Krimis lesen, aber die Kombination von beidem mag ich eigentlich besonders gerne, und die findet man nicht so oft.
Leider ging es nach den guten Ansätzen meiner Ansicht nach dann ziemlich abwärts. Zum Beispiel hat es mich gestört, dass Victoria und ihr Butler völlig mühelos eigene Ermittlungen anstellen, Befragungen durchführen und sich sowohl mit wichtigen Politikern als auch mit einfach Bewohnern des Londonern East Ends mühelos verstehen. Zwar wird immer wieder angesprochen, dass eine junge Frau zu dieser Zeit es eigentlich viel schwerer haben müsste, praktisch tun sich Victoria aber kaum Hindernisse auf.
Auch die romantischen Anteile hätten für mich etwas geschickter sein können. Wer am Ende tatsächlich Victorias große Liebe ist und wer sie nur ausnutzt, ist eigentlich von Anfang an ziemlich offensichtlich, nur sie selbst bemerkt es natürlich nicht. Das ist ja leider bei Liebesromanen ein klassisches Problem und hier findet man es eben wieder, obwohl das nicht hätte sein müssen.
Außerdem kommt noch hinzu, dass mir das Ende leider gar nicht gefallen hat. Falls ihr das Buch noch lesen wollt, will ich hier nicht zu viel spoilern, aber ich fand die Geschichte zum Ende hin immer haarsträubender und auch die Auflösung der Mordfälle am Ende ziemlich abstrus. Da der Roman mit über fünfhundert Seiten ziemlich lang ist, hätte man hier auch einiges kürzen können. Insgesamt hat mich „Die rubinrote Kammer“ also leider nicht überzeugt. Zwei Punkte gibt es noch für die guten Ansätze am Anfang, aus denen man bestimmt einen spannenden Liebesroman hätte machen können.
Dieses Buch habe ich zur Edelstein-Challenge 2017 gelesen. Es ist ein Buch, in dem ein Ballkleid vorkommt, als Victoria bei einem Ball am Hof des Königs in die Gesellschaft eingeführt wird.
Gerngelesen: 📚📚 von 5