[Rezension] Sophie Kinsella: Kein Kuss unter dieser Nummer

Titel: Kein Kuss unter dieser Nummer

Autor: Sophie Kinsella

Genre: Liebesroman

Verlag: Goldmann/Ebook

Seiten: 475

Erscheinungsjahr: 2012

 

„Kein Kuss unter dieser Nummer“ ist ein typischer, moderner Liebesroman, wie Sophie Kinsella sehr viele geschrieben hat. Ich mochte von ihr besonders „Charleston Girl“, das auch eine kleine übernatürliche Komponente hat, habe aber zum Beispiel die wesentlich bekanntere „Shopaholic“-Reihe gar nicht gelesen. Irgendwie fand ich den Titel dann aber doch ein bisschen seltsam – wobei das wohl eher an der deutschen Übersetzung liegt. Auf Englisch heißt der Roman „I‘ve got your number“, was schon mal wesentlich besser passt. Jedenfalls war das wahrscheinlich der Grund, warum das Buch relativ lange ungelesen bei mir herumlag. Und deswegen lese ich als teil der Edelstein-Challenge zum Thema „Ein Buch, das schon seit mindestens 6 Monaten auf deinem SuB liegt“.

Die Geschichte handelt von der etwas tollpatschigen Physiotherapeutin Poppy Wyatt, die kurz davor ist, ihren absoluten Traummann zu heiraten. Leider fühlt sie sich ihm und seiner ganzen Familie intellektuell gnadenlos unterlegen – und dann verliert sie nicht nur ihren teuren Verlobungsring, sondern auch ihr Telefon. Als sie sich kurzentschlossen ein anderes Handy schnappt, das sie in einem Papierkorb findet, kommt sie mit dessen eigentlichen Besitzer in Kontakt.

Die weitere Handlung ist nicht besonders spannend und eher vorhersehbar, aber dafür ist das Buch sehr witzig geschrieben. Typisch für Sophie Kinsella kann man sich sehr gut mit der etwas ungeschickten Protagonistin identifizieren, die oft vom Regen in die Traufe gerät, obwohl sie eigentlich nur die besten Absichten hat. Leider wurde die Geschichte für meinen Geschmack im letzten Drittel dann etwas zu abstrus. Dass Poppy und ihr Verlobter doch nicht füreinander bestimmt sind, ist zwar recht offensichtlich, hätte aber meiner Meinung nach nicht ganz so dramatisch dargestellt werden müssen. Auch das Handeln der Hauptfigur selbst wird für meinen Geschmack gegen Ende des Buches überhaupt nicht mehr nachvollziehbar und ihre Hilflosigkeit etwas zu überzogen.

Trotz des guten Starts hat mir das dann etwas den Spaß am Buch genommen. Der lockere Schreibstil und viele lustige Passagen machen den Roman unterhaltsam, ein bisschen weniger hätte es aber auch getan.

Gerngelesen: 📚📚📚 von 5