So, hier kommt jetzt auch nochmal mein persönliches Fazit zum Literaturcamp in Heidelberg. Was das genau ist, wie wir dahin gekommen sind und warum wir fast doch nicht hingefahren wären, könnt ihr hier im letzten Beitrag von Corinna nachlesen. Hier möchte ich jetzt noch einmal erzählen, wie es aus meiner Perspektive abgelaufen ist und was meine persönlichen Highlights waren. #Litcamp17 – eine große Überraschung weiterlesen
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[Rezension] Paige Toon: Einmal rund ums Glück
Titel: Einmal rund ums Glück
Autor: Paige Toon
Genre: Liebesroman
Verlag: Fischer/Ebook
Seiten: 464
Erscheinungsjahr: 2011
Nachdem ich in letzter Zeit einige Liebesromane gelesen und auch rezensiert habe, von denen ich nicht so begeistert war, hatte ich jetzt mal Lust, euch ein Buch von einer meiner Lieblingsautorinnen vorzustellen. Schon zu Schulzeiten habe ich das erste Mal einen Roman von Paige Toon gelesen, nämlich „Lucy in the Sky“, den ich bis heute am liebsten mag. Dann fing ich an, die englischen Ausgaben der anderen Bücher mit einer Mitschülerin zu tauschen, damit wir unser Englisch ein bisschen verbessern konnten – und kürzlich bin ich dann wieder auf die deutsche Ausgabe von „Chasing Daisy“ gestoßen – übrigens mal wieder ein gutes Beispiel, wie schlechte viele Titel ins Deutsche übersetzt werden. [Rezension] Paige Toon: Einmal rund ums Glück weiterlesen
[Rezension] Sophie Kinsella: Kein Kuss unter dieser Nummer
Titel: Kein Kuss unter dieser Nummer
Autor: Sophie Kinsella
Genre: Liebesroman
Verlag: Goldmann/Ebook
Seiten: 475
Erscheinungsjahr: 2012
„Kein Kuss unter dieser Nummer“ ist ein typischer, moderner Liebesroman, wie Sophie Kinsella sehr viele geschrieben hat. Ich mochte von ihr besonders „Charleston Girl“, das auch eine kleine übernatürliche Komponente hat, habe aber zum Beispiel die wesentlich bekanntere „Shopaholic“-Reihe gar nicht gelesen. Irgendwie fand ich den Titel dann aber doch ein bisschen seltsam – wobei das wohl eher an der deutschen Übersetzung liegt. Auf Englisch heißt der Roman „I‘ve got your number“, was schon mal wesentlich besser passt. Jedenfalls war das wahrscheinlich der Grund, warum das Buch relativ lange ungelesen bei mir herumlag. Und deswegen lese ich als teil der Edelstein-Challenge zum Thema „Ein Buch, das schon seit mindestens 6 Monaten auf deinem SuB liegt“.
Die Geschichte handelt von der etwas tollpatschigen Physiotherapeutin Poppy Wyatt, die kurz davor ist, ihren absoluten Traummann zu heiraten. Leider fühlt sie sich ihm und seiner ganzen Familie intellektuell gnadenlos unterlegen – und dann verliert sie nicht nur ihren teuren Verlobungsring, sondern auch ihr Telefon. Als sie sich kurzentschlossen ein anderes Handy schnappt, das sie in einem Papierkorb findet, kommt sie mit dessen eigentlichen Besitzer in Kontakt.
Die weitere Handlung ist nicht besonders spannend und eher vorhersehbar, aber dafür ist das Buch sehr witzig geschrieben. Typisch für Sophie Kinsella kann man sich sehr gut mit der etwas ungeschickten Protagonistin identifizieren, die oft vom Regen in die Traufe gerät, obwohl sie eigentlich nur die besten Absichten hat. Leider wurde die Geschichte für meinen Geschmack im letzten Drittel dann etwas zu abstrus. Dass Poppy und ihr Verlobter doch nicht füreinander bestimmt sind, ist zwar recht offensichtlich, hätte aber meiner Meinung nach nicht ganz so dramatisch dargestellt werden müssen. Auch das Handeln der Hauptfigur selbst wird für meinen Geschmack gegen Ende des Buches überhaupt nicht mehr nachvollziehbar und ihre Hilflosigkeit etwas zu überzogen.
Trotz des guten Starts hat mir das dann etwas den Spaß am Buch genommen. Der lockere Schreibstil und viele lustige Passagen machen den Roman unterhaltsam, ein bisschen weniger hätte es aber auch getan.
Gerngelesen: 📚📚📚 von 5
[Rezension] Pauline Peters: Die rubinrote Kammer
Titel: Die rubinrote Kammer
Autor: Pauline Peters
Genre: Historischer Roman
Verlag: Bastei Lübbe/E-Book
Seiten: 525
Erscheinungsjahr: 2016
„Die rubinrote Kammer“ spielt im Jahr 1907 in London. Im Mittelpunkt steht die junge Victoria, die seit dem Tod ihres Vaters mit ihrem Butler alleine lebt und leidenschaftlich gern fotografiert. Obwohl sie nicht viel Geld hat, ist sie zufrieden mit ihrem Leben und setzt sich für das Wahlrecht für Frauen ein. Dann erfährt sie jedoch immer mehr, dass sie an ihrem geliebten Vater und dem, was er ihr erzählt hat, zweifeln lässt und gerät schließlich in die Ermittlungen zu einer Mordserie hinein.
Anfangs war ich von dem Buch positiv überrascht, weil es abgesehen von einer typischen Liebesgeschichte auch ein paar spannende Elemente rund um die Aufklärung der Mordfälle enthält. Natürlich könnte ich dann auch Krimis lesen, aber die Kombination von beidem mag ich eigentlich besonders gerne, und die findet man nicht so oft.
Leider ging es nach den guten Ansätzen meiner Ansicht nach dann ziemlich abwärts. Zum Beispiel hat es mich gestört, dass Victoria und ihr Butler völlig mühelos eigene Ermittlungen anstellen, Befragungen durchführen und sich sowohl mit wichtigen Politikern als auch mit einfach Bewohnern des Londonern East Ends mühelos verstehen. Zwar wird immer wieder angesprochen, dass eine junge Frau zu dieser Zeit es eigentlich viel schwerer haben müsste, praktisch tun sich Victoria aber kaum Hindernisse auf.
Auch die romantischen Anteile hätten für mich etwas geschickter sein können. Wer am Ende tatsächlich Victorias große Liebe ist und wer sie nur ausnutzt, ist eigentlich von Anfang an ziemlich offensichtlich, nur sie selbst bemerkt es natürlich nicht. Das ist ja leider bei Liebesromanen ein klassisches Problem und hier findet man es eben wieder, obwohl das nicht hätte sein müssen.
Außerdem kommt noch hinzu, dass mir das Ende leider gar nicht gefallen hat. Falls ihr das Buch noch lesen wollt, will ich hier nicht zu viel spoilern, aber ich fand die Geschichte zum Ende hin immer haarsträubender und auch die Auflösung der Mordfälle am Ende ziemlich abstrus. Da der Roman mit über fünfhundert Seiten ziemlich lang ist, hätte man hier auch einiges kürzen können. Insgesamt hat mich „Die rubinrote Kammer“ also leider nicht überzeugt. Zwei Punkte gibt es noch für die guten Ansätze am Anfang, aus denen man bestimmt einen spannenden Liebesroman hätte machen können.
Dieses Buch habe ich zur Edelstein-Challenge 2017 gelesen. Es ist ein Buch, in dem ein Ballkleid vorkommt, als Victoria bei einem Ball am Hof des Königs in die Gesellschaft eingeführt wird.
Gerngelesen: 📚📚 von 5
[Rezension] Kristan Higgis: Fang des Tages
Titel: Fang des Tages
Autor: Kristan Higgins
Genre: Liebesroman
Verlag: Mira/Ebook
Seiten: 384
Erscheinungsjahr: 2011
Als ich mir dieses Buch ausgesucht habe, hatte ich mal wieder Lust auf eine etwas leichtere Lektüre. Tatsächlich habe ich „Fang des Tages“ vor ein paar Jahren schon einmal gelesen, aber weil ich die Details von Büchern wirklich bemerkenswert schnell vergesse und nur noch wusste, dass mir die Geschichte beim letzten Mal gut gefallen hat, habe ich das Ebook noch einmal rausgeholt.
„Fang des Tages“ erzählt die Geschichte der dreißigjährigen Maggie, die ein kleines Diner an der Küste von Maine betreibt und denkbar wenig Glück mit den Männern hat: Sie ist unsterblich in den katholischen Priester ihrer Gemeinde verliebt – das hat natürlich keine Zukunft. Das Buch begleitet sie auf der Suche nach der großen Liebe zu einigen erfolglosen, aber amüsanten Dates, bis sie schließlich auf jemanden trifft, von dem sie es gar nicht erwartet hätte.
Abgesehen von der vordergründigen Liebesgeschichte, die ganz nett zu lesen, aber schon auch irgendwie vorhersehbar ist, haben mir vor allem einige andere Aspekte des Buches gefallen: Neben der Suche nach einem Mann beschäftigt sich Maggie nämlich auch mit der Beziehung zu ihrer perfekten Zwillingsschwester, der Ehe ihrer Eltern und der Zukunft ihres Diners. Viele Situationen sind amüsant beschrieben und ziemlich alltäglich, so dass sie wahrscheinlich jeder nachvollziehen kann.
Auch wenn die Geschichte zunächst danach klingt, vermittelt sie eben genau nicht den Eindruck, das eine Frau unbedingt eine Beziehung braucht, um ein glückliches Leben zu haben. Das – und die Entwicklung, die Maggie durchmacht, um zu dieser Erkenntnis zu gelangen – hat mir besonders gut an dem Buch gefallen.
Ebenfalls sehr schön fand ich die Umgebung, in der das ganze spielt: Amerikanische Liebesromane sind ja gerne mal entweder in New York oder im sonnigen Kalifornien angesiedelt. Da bietet die raue Küste von Maine, die mit einem ganz eigenen Charme beschrieben wird, mal eine willkommene Abwechslung, die nicht ganz so klischeehaft ist.
Natürlich bietet „Fang des Tages“ keine sehr überraschenden Wendungen oder große Spannungen, aber das verspricht das Genre ja auch gar nicht. Trotzdem und vielleicht gerade deswegen, hat es mir viel Spaß gemacht das Buch – sogar zum zweiten Mal – zu lesen. Die Liebesgeschichte dahinter ist klassisch, aber der Rest des Buches entspricht aus meiner Sicht keinen typischen Klischees und lockert deswegen alles ein bisschen auf. Von mir gibt es deswegen eine klare Empfehlung!
Gerngelesen: 📚📚📚📚📚 von 5