Die „Blutnacht von Hiddensee“: Zwei Jahre nach dem Massaker, bei dem es drei Tote und eine Komapatientin gab, soll Doro Kagel über den Fall berichten. Ihre Nachforschungen wecken langsam immer mehr Zweifel in ihr, ob es sich wirklich um einen Amoklauf handelt. Dieser wendungsreiche Krimi ist der erste Teil einer Reihe von Fällen für die auf Verbrechen spezialisierte Journalistin.
Titel: Das Nebelhaus
Autor: Eric Berg
Genre: Krimi
Teil einer Reihe: Doro Kagel, Teil 1
Verlag: blanvalet
Seitenzahl der Printausgabe: 416 Seiten
Erscheinungsdatum: 15. 12. 2014
Ich bin immer auf der Suche nach guten Krimi-Reihen. Ich liebe es, wenn ich auf altvertraute Figuren treffe und so richtig einen Teil nach dem nächsten durchsuchten kann. Ein Grund, warum ich häufig ein paar Bände abwarte, damit ich sie dann am Stück lesen kann.
Diese Reihe ist mir von einer Freundin empfohlen worden, die gerade den in 2022 erschienen dritten Teil mit Doro Kagel gelesen hatte. Klar, dass ich mit Teil eins starte.
Irgendwie kam mir der Titel „Das Nebelhaus“ leicht bekannt vor und – oh Wunder 😉 – das E-Book befand sich bereits seit geraumer Zeit ungelesen auf meinem Reader.
Was geschah in der Blutnacht wirklich?
Doro Kagel, Journalistin und auf Verbrechen spezialisiert, erhält den Auftrag, zwei Jahre nach dem Massaker auf Hiddensee über den als „Blutnacht“ bekannt gewordenen Amoklauf zu berichten. Etwas lustlos macht sie sich an die Recherche und versucht, mit einem der Überlebenden zu sprechen – zunächst erfolglos. Während sie noch darüber nachdenkt, den Auftrag abzulehnen, erhält sie überraschend die Einladung, den Sohn eines der drei Opfer auf die Insel zu begleiten. Sie sagt zu und taucht ab in einen Strudel aus menschlicher Zerstörung.
Zäher Start – Tolles Ende
Leider hat dieser Kriminalroman einen etwas zähen Start, durch den sich die Leserin arbeiten muss. Auch ist die Figur der Doro Kagel anfangs nicht gerade ein Sympathieträger. Wenn man sich jedoch durch diese Durststrecke gearbeitet hat, lassen einen die überraschenden Wendungen nicht wieder los. Bis zum Ende hin wird man im Unklaren gelassen und ist hin- und hergerissen zwischen „Ah, jetzt weiß ich es“ und „Ach nee, doch nicht“. Spannend!
Der Fall wird auf zwei Zeitebenen erzählt, zwischen denen klar gewechselt wird. So gibt es kein Rätselraten, sondern ein angenehmes Lesevergnügen. Zum einen folgt man Doro bei ihren Ermittlungen in der Gegenwart, zum anderen ist man dabei, als sich die vier Freunde nach fünfzehn Jahren wiedersehen.
Zunächst sind Timo, Philipp, Yasmin und Leonie freudig gestimmt und neugierig zu erfahren, wie es den anderen im Laufe der Jahre ergangen ist. Doch die Sturmnacht, die sie in Philipps Haus auf Hiddensee verbringen, verändert alles. Abgründe tun sich auf und die menschliche Bösartigkeit, die sich offenbart, ist zum Teil schwer zu ertragen. Keine ganz leichte Kost also.
Spannende und überraschende Auflösung
Bis kurz vor Ende bleiben die Hintergründe der „Blutnacht“ wahrhaftig im Nebel der Sturmnacht auf Hiddensee verborgen. Als Leserin kennt man nicht einmal die Identität der meisten Opfer bzw. Überlebenden. Die Auflösung ist eine echte Überraschung.
Mich hat der Krimi extrem gut unterhalten und Teil zwei befindet sich schon auf meinem Reader. Danke für den Tipp! Habt ihr noch weitere Empfehlungen in dieser Art? Dann gern her damit!
Fazit: Spannender erster Teil einer Krimi-Reihe, der inzwischen eine Fortsetzung erfahren hat. Echter Tipp für Fans von Whodunit- und Insel-Krimis!
Ach, und ich habe erfahre, dass es im Jahre 2017 sogar eine Verfilmung von SAT 1 gegeben hat, die ich aber nicht gesehen habe. Kennt sie jemand und lohnt sie sich?