Als Genre des Monats Mai bei der „Reise durch die Genres“ haben wir uns den Klassiker ausgesucht, d. h. wir wollten einen Roman lesen, der vor mehr als fünfzig Jahren das erste Mal auf deutsch erschienen ist – eine kleine Zeitreise also. Vorteil dabei war, dass jeder sich so ein Werk in seinem Lieblingsgenre suchen konnte.
Leider war der Mai aber auch überschattet von den Richtlinien der neuen DSGVO. So sind diesmal nicht so viele Teilnehmer beim Genre des Monats dabei, zwei Blogs sind sogar noch auf privat gestellt, hoffentlich nicht auf Dauer…
Corinna von Gerngelesen hat gelesen: „Nikotin“ von Agatha Christie
In einem englischen Landhaus stirbt der Pfarrer nach dem Genuss eines Cocktails. Selbst Meisterdetektiv Hercule Poirot vermutet nichts Böses. Erst als ein zweiter Todesfall geschieht, wird nicht nur er hellhörig…
„Agatha Christie konnte es einfach! Ein richtig toller Whodunnit, schön zum Miträtseln und mit logisch nachvollziehbarer Auflösung. Einfach nur klasse!“
Krissi von Gerngelesen hat gelesen: „1984“ von George Orwell
Im totalitären Staat Ozeanien wird die Bevölkerung permanent überwacht. Winston Smith zweifelt an der Rechtmäßigkeit des Regimes. Doch schon der Gedanke an Kritik ist ein Verbrechen und bringt ihn in große Gefahr.
„Die Parallelen zur heutigen Gesellschaft, auch wenn sie natürlich stark überzeichnet sind, regen auf jeden Fall zum Nachdenken an. Obwohl es sicher keine leichte Kost ist, habe ich diesen Klassiker sehr gerne gelesen und kann euch auch nur dazu raten.“
Isabel von Seitenwandler hat gelesen: „Tess“ von Thomas Hardy
Tess, eine junge Frau aus verarmtem Adel, lernt bei reichen Verwandten zwei Männer kennen, die fortan ihr dramatisches Schicksal bestimmen werden.
„Dieser Roman ist sicher ein Klassiker im Hinblick auf die Darstellung des Miteinander in dieser Zeit und lässt bereits den Wandel in der Gesellschaft und die nahende Industrialisierung erahnen. Die Rolle der Frau und wie sie hier thematisiert ist, ist aktueller denn je und somit für mich ein absolut lesenwerter Roman.“
Horst-Dieter Radke von den 42er Autoren hat gelesen: „Das Raubschloß“ von Heinrich Clauren
Eine Gewitternacht in einem alten Raubschloss im Riesengebirge. Unten in der Gruft der Sarg der eines jüngst verblichenen jungen Mädchens. Gespenstische Zutaten für eine Grusel-Novelle aus dem Jahre 1812.
„Trotzdem bleibt es eine interessante Lektüre, nicht zuletzt wegen der Parallelen zu Edgar Allen Poe, auf die der Herausgeber, Heiko Postma, in einem informativen Anhang ausführlich eingeht.“
Womit wir diesmal auch schon am Ende wären. Wir hoffen im nächsten Monat wieder auf etwas mehr Beteiligung, dann sind die Nachwehen der DSGVO hoffentlich überstanden ;-).
Thema im Juni ist der Liebesroman, also eigentlich eine recht leichte Lektüre, bei der aber auch jeder wieder seine spezielle Vorliebe finden kann.