Lorenz Stassen: „Angstmörder“ – Er findet Dich!

Ein Mörder, der alles über dich weiß, dich ausspioniert und dann zuschlägt: Das ist der Angstmörder. Dieser Debüt-Thriller von Lorenz Stassen kann trotz kleiner Schwächen überzeugen!

Rezension zu Lorenz Stassen AngstmörderTitel: Angstmörder

Autor: Lorenz Stassen

Genre: Thriller

Verlag: Heyne

Seitenzahl der Printausgabe: 352 Seiten

Erscheinungsdatum: 9. Oktober 2017

 

Gerade hat der erfolglose Anwalt Nicholas Meller die junge Jurastudentin Nina als Hilfskraft eingestellt, da bekommt er es mit seinem ersten Mordfall zu tun. Ein ehemaliger Klient wird angeklagt, seine Frau getötet zu haben. Nicholas und Nina glauben an seine Unschuld und versuchen einen Alternativtäter ausfindig zu machen. Doch der Mörder hat einen genauen Plan und scheint alles über sein Opfer zu wissen. Als sie jedoch alte Fälle mit ähnlicher Vorgehensweise entdecken, kommen sie dem Täter näher – vielleicht zu nah…

Klassischer Thrillerauftakt

Die Handlung beginnt, wie bei einem klassischen Thriller üblich, mit einem Paukenschlag. Wir erleben die letzten Minuten des ersten Opfers mit, das bei lebendigem Leib begraben wird, nachdem es grausamen Qualen ausgesetzt war.

Der Roman gliedert sich dabei in zwei Bereiche. Auf der einen Seite wird aus der Ich-Perspektive des Anwalts Nicholas Meller erzählt. Hier erfahren wir im weiteren Verlauf der Handlung auch viele persönliche Details und erleben seine enger werdende Beziehung zu Nina Vonhoegen, seiner Assistentin, die mit einem Geburtsfehler auf die Welt gekommen ist: ihr fehlt der rechte Arm. Diese Behinderung wird häufig thematisiert, trägt aber (leider) nichts zur Thrillerhandlung bei. Ich hatte die ganze Zeit darauf gehofft, dass dies noch irgendeine Bedeutung im Bezug auf den Täter bekommen würde, leider Fehlanzeige.

Die Schreibstil ist flüssig und spannend. Ich habe das Buch innerhalb weniger Tage durchgelesen und das, obwohl ich hier die Printausgabe vorliegen habe. Normalerweise bremst das meine Leseleistung etwas, denn den E-Reader habe ich eher unterwegs dabei als ein gedrucktes Buch. Aber die Spannung wird hochgehalten und so ist man motiviert, weiter zu lesen. Besonders interessant ist es dabei, die Vorgehensweise des Täters zu verfolgen. Die Handlung ist hier gut konstruiert.

Überraschender, allerletzter Twist

Besonders gefallen hat mir der (aller)letzte Twist. Gerade, als man glaubt, alles sei aufgeklärt und der Täter überführt, ist doch noch nicht alles vorbei. Mehr kann ich hier natürlich nicht verraten.
Trotzdem gab es aber auch Schwachstellen im Plot. Die Motivation des Täters konnte mich nicht so recht überzeugen und auch deren Begründung nicht. Wie bereits oben erwähnt, empfand ich auch die Behinderung von Nina als verschenktes Potential. Hier wäre mehr möglich gewesen.

Kleines Detail am Rande: Lorenz Stassen ist in Solingen geboren und lebt jetzt in Köln, wo auch „Der Angstmörder“ spielt. Einige der alten Fälle, die Nicholas und Nina untersuchen, fanden in der Umgebung statt. So berichtet beispielsweise „Die Solinger Tagespost“ von einem Verbrechen in Witzhelden bei Solingen. Ich komme ja aus der Gegend und musste beim Namen der Zeitung schmunzeln, gibt es in Solingen doch Tageblatt und Morgenpost. 😉

Fazit: Klassischer Thriller mit interessanter Konstruktion und toller Spannung. Über kleinere Schwächen kann man gut hinwegsehen. Ich werde Lorenz Stassen im Auge behalten!

Gerngelesen: 📚📚📚📚 4 von 5

Dieses Buch wurde mir als Rezensionsexemplar von der Verlagsgruppe Random House zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür. Ihr könnt es zum Beispiel hier bei Thalia kaufen.

Weitere Meinungen:

Mikka liest
Lieblingsleseplatz
Thrillertante

Über Corinna

Ist von Nordrhein-Westfalen nach Baden-Württemberg ausgewandert und vertreibt sich ihre Zeit mit Krimis, Thrillern und Liebesromanen. Außerdem ist sie ein echter Hörbuch-Fan. 😀

Ein Gedanke zu „Lorenz Stassen: „Angstmörder“ – Er findet Dich!

  1. Es ist soweit. Für alle, denen „Angstmörder“ so gut gefallen hat, liegt jetzt der zweite Band der Nicholas-Meller-Reihe im Buchlanden. Der Titel: „Blutacker“.

Kommentare sind geschlossen.