[Rezension] Tereza Vanek: Das Geheimnis der Jaderinge

Titel: Das Geheimnis der Jaderinge

Autor: Tereza Vanek

Genre: Historischer Roman

Verlag: Bookspot/Ebook

Seiten: 656

Erscheinungsjahr: 2011

 

Auf „Das Geheimnis der Jaderinge“ bin ich eigentlich nur zufällig gestoßen, weil es das Ebook bei einer Aktion vor ein paar Wochen kostenlos gab. Es geht in diesem historischen Roman, der im 19. Jahrhundert spielt, um die Tochter eines reichen Reedereibesitzers aus Hamburg, die ihr Vermögen und ihre Familie verliert und schließlich in Shanghai eine Stelle als Gesellschafterin annimmt, um ein Auskommen zu haben. Dort erfährt sie immer mehr über ein Geheimnis in der Familie ihrer Arbeitgeber, das mit einer chinesischen Revolution und einem Ring aus Jade zu tun hat.

Den Anfang des Romans fand ich sehr typisch, aber nicht schlecht. Ich habe schon viele Bücher gelesen, in denen junge Frauen in dieser Zeit in ein fremdes Land auswandern und eine exotische Welt kennen lernen. „Das Geheimnis der Jaderinge“ reiht sich dort mit einer soliden Erzählweise ein, ohne etwas völlig Neues zu bieten, was ich hier aber auch gar nicht erwartet habe.

Die Wandlung der Hauptfigur von einer verwöhnten, reichen Tochter zu einer jungen Frau, die ihr Leben in der Fremde selbst in die Hand nimmt ist dabei immer wieder ein Thema, so auch hier. An manchen Stellen fand ich die Veränderung ein bisschen plötzlich, aber das stört nicht sehr. Insbesondere die Geschichte der Taiping-Revolution fand ich dagegen besonders spannend und mitreißend und mochte insbesondere die Figuren der chinesischen Frauen, deren Geschichte in einigen Abschnitten ebenfalls erzählt wird. Mehr über ihr Leben zu dieser Zeit zu erfahren – soweit dies eben historisch korrekt ist – war für mich eigentlich der interessanteste Aspekt des Buches.

Obwohl das Buch mit über 600 Seiten ziemlich lang ist, gab es keine unangenehmen Längen, sondern ich hatte eigentlich immer Lust, weiter zu lesen. Auch die eingebundene obligatorische Liebesgeschichte, die ich in vielen ähnlichen Romanen schon häufig als aufgesetzt und immer gleich empfunden habe, ist mir hier nicht negativ aufgefallen, sondern passt gut zu den anderen Elementen der Geschichte.

Insgesamt kann ich den Roman jedem empfehlen, der sich für historische Bücher oder für China im Allgemeinen interessiert. Die Geschichte ist spannend und abwechslungsreich, mit vielen interessanten Charakteren. Weil ich mir am Anfang ein bisschen weniger Klischee gewünscht hätte und die eigentlich Hauptfigur am wenigsten glaubwürdig von allen Protagonisten fand, reicht es aber nicht ganz für fünf gerngelesen-Bücher.

Gerngelesen: 📚📚📚📚 von 5