Titel: Ruf der Dämmerung
Autor: Sarah Lark
Genre: Fantasy
Verlag: Baumhaus/Ebook
Seiten: 413
Erscheinungsjahr: 2012
Dieses Buch liegt schon ein bisschen länger (virtuell) bei mir herum, aber jetzt passte es so gut zum Bernstein, der ersten Monatsaufgabe bei der Edelstein-Challenge, an der ich teilnehme. Ich habe mich sehr darauf gefreut, weil mir die historischen Romane von Sarah Lark (besonders bekannt durch ihre Neuseeland-Serien) immer sehr gut gefallen habe.
Es geht in der Geschichte um Viola, die nach der Trennung ihrer Eltern ein halbes Jahr bei ihrem Vater und seiner neuen Frau in Irland verbringt und dort auch zur Schule geht. Neben einigen neuen Freunden, einer Menge Pferden und dem Campingplatz ihres Vaters lernt sie dort nach einer Weile den mysteriösen Jungen Ahi kennen, der sie fasziniert. Aber Ahi ist ein Kelpie, also ein Wassergeist, der sich in die Form eines Pferdes verwandeln kann und braucht die Lebensenergie von Menschen, um zu überleben. Das bringt das ungewöhnliche Paar schon bald in Gefahr.
Eines muss ich vorwegsagen: Es handelt sich hier explizit um ein Jugendbuch, und auch wenn ich solche manchmal lese, bin ich mit Mitte 20 hier nicht die primäre Zielgruppe. Vielleicht kann ich deswegen manchmal die Entscheidungen und das Verhalten von Viola nicht wirklich nachvollziehen und finde sie als Protagonistin ein bisschen anstrengend.
Der Anfang gefiel mir gut, weil verschiedene Charaktere schnell eingeführt wurden die Handlung schnell interessant wird. Die Beziehung zwischen Viola und Ahi entwickelt sich aus meiner Sicht aber eher zäh, und so fand ich den Mittelteil des doch recht langen Buches leider ziemlich langweilig. Erst am Ende baut sich dann wieder die gewünschte Spannung auf, die ich vorher vermisst habe. Vielleicht habe ich hier durch die anderen Bücher der Autorin aber auch ein bisschen zu viel Dramatik erwartet. 😉
Die irische Landschaft ist auf jeden Fall ein schönes und abwechslungsreiches Setting, und obwohl ich nun wirklich kein großer Fan von Pferden bin, gefällt mir auch die grundsätzliche Idee der Kelpies. Allerdings hätte man hier meiner Meinung nach noch mehr herausholen können, denn insgesamt erfahren wir recht wenig über die Fabelwesen, was ich ziemlich schade finde.
Insgesamt bin ich bei dem Buch etwas zwiegespalten. Es hat eigentlich ein gutes Potential, das aus meiner Sicht aber nicht richtig genutzt wird. Die Charaktere hätten sich besser entwickeln können und in manchen Abschnitten mangelt es an Spannung. Vielleicht empfinde ich aber manche Themen und Konflikte auch einfach nicht als spannend genug, weil ich schon etwas älter bin als die Protagonistin. Wenn ihr euch also für irische Fabelwesen interessiert, ist das Buch bestimmt trotzdem einen Blick wert.
Gerngelesen: 📚📚📚 von 5