Auf der Suche nach ihrer Mitbewohnerin und der Erinnerung an die vergangenen zwei Tage irrt eine Studentin durch Siena. „Aquila“ vereint für mich alles, was ein spannender Thriller mitbringen muss.
Titel: Aquila
Autor: Ursula Poznanski
Genre: Thriller
Verlag: Loewe
Seiten: 425
Erscheinungsjahr: 2017
Als der Thriller das Genre des Monats November wurde, hatte ich zunächst keine richtige Idee, was ich lesen sollte. Im Gegensatz zu Corinna bin ich kein großer Fan des Genres. Obwohl ich gerne spannende Bücher lese, sind Thriller mir meistens zu grausam oder unheimlich. Dann war ich auf der Frankfurter Buchmesse allerdings auf einer Lesung von Ursula Poznanski (aus ihrem neuesten Buch „Thalamus“) und war sehr begeistert von ihrem Schreibstil. Da fiel mir ein, dass ich „Aquila“ von der gleichen Autorin schon letztes Jahr zu Weihnachten bekommen habe – sogar mit Signatur. Damit war mein Thriller für den November also gefunden.
Ein Jugendbuch für alle
Die Studentin Nika ist 19 Jahre alt und hat gerade ihr Auslandssemester in Siena begonnen. Eines Tages wacht sie auf und vermisst nicht nur ihr Handy und ihren Pass, sondern auch die Erinnerung an die letzten zwei Tage. Nach und nach findet sie heraus, dass auch ihre Mitbewohnerin verschwunden ist. Und der einzige Hinweis, der ihr helfen könnte, ist ein Zettel mit seltsamen Notizen.
Da die Protagonistin ziemlich jung ist, qualifiziert sich „Aquila“ auch als Jugendroman. Normalerweise fällt es mir nicht so leicht, mich mit Teenager-Figuren zu identifizieren. Auch Nika wirkte auf mich anfangs ein bisschen zu hilflos. Aber nach einer Weile konnte ich ihr Verhalten immer mehr nachvollziehen. Auch ich war mal als Studentin im Ausland und kann mich noch gut an das Gefühl erinnern, ganz auf sich alleine gestellt zu sein. Ich finde es bemerkenswert, wie Ursula Poznanski mit wenigen Figuren und einer begrenzten Anzahl an Schauplätzen eine spannende Atmosphäre aufbaut-
Spannende Atmosphäre zum Mitfiebern
Die beklemmende Stimmung, die durch Nikas Gedächtnisverlust und die seltsamen Hinweise erzeugt wird, steht im Gegensatz zur sommerlichen Atmosphäre der italienienischen Schauplätze. Die Handlung hat mich immer wieder mit neuen Wendungen überrascht, ohne zu kompliziert zu werden. Dabei mochte ich es besonders, dass es für meinen Geschmack nicht zu blutig oder zu grausam wurde. Es ist viel mehr eine psychologische Angst und Verzweiflung, die den Leser mit der Protagonistin mitfiebern lässt.
Auch wenn ihr vielleicht nicht die absoluten Thriller-Fans seit: Ich kann euch „Aquila“ absolut empfehlen! Es war so spannend, dass ich es immer weiterlesen wollte und wirklich mitgelitten habe. Meine Erwartungen wurden auf jeden Fall übertroffen.