„Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten“ ist ein unterhaltsamer Science-Fiction-Roman mit liebevoll gestalteten Charakteren und jeder Menge Charme.
Titel: Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten
Autor: Becky Chambers
Genre: Science Fiction
Verlag: Fischer TOR/E-Book
Seiten: 544
Erscheinungsjahr: 2016
„Die Reise zu einem kleinen zornigen Planeten“ spielt in einer fernen Zukunft. Die Crew des ramponierten Raumschiffs Wayfarer hat die Aufgabe, Wurmlöcher durch das Weltall zu stoßen, um Reisen zwischen weit entfernen Planeten zu ermöglichen. Der Leser lernt die ungleiche Besatzung des Schiffes rund um Kapitän Ashby kennen, als die Marsianerin Rosemary dort ihre neue Stelle als Verwaltungsangstellte antritt. Kurz darauf nimmt die Wayfarer den besonders riskanten, aber lukrativen Auftrag an, eine neue Verbindung zum kleinen Planeten der kriegerischen Toremi zu erschaffen.
Diverse Charaktere, die man gernhaben muss
Die Handlung rund um den Auftrag und die Bohrungen des Schiffs steht in dem Buch aber eher im Hintergrund. Vielmehr beschäftigt sich die Geschichte ausführlich mit den verschiedenen menschlichen und nicht-menschlichen Charakteren an Bord der Wayfarer. Eine künstliche Intelligenz gehört genauso dazu wie die Pilotin, die einer echsenähnlichen Spezies angehört und dem Navigator, der sich als Wesen im Plural wahrnimmt.
Obwohl das Buch sehr witzig geschrieben ist und mich oft zum Lachen gebracht hat, passiert das nicht auf Kosten seiner sehr diversen Protagonisten. Auf eine erstaunlich eindringliche Art ist es Becky Chambers hier gelungen, die Verschiedenartigkeit der Figuren als völlig selbstverständlich darzustellen. Ob Aliens oder nicht – die wirkliche Science-Fiction sehe ich hier in der Art des Zusammenlebens, das auf der Wayfarer herrscht. Die liebevoll erzählte Geschichte hat dafür gesorgt, dass ich mich sehr in die Charaktere einfühlen konnte.
Weniger Spannung, mehr Unterhaltung
Spannend ist „Die Reise zu einem kleinen zornigen Planeten“ auch ab und zu, für einen Science-Fiction-Roman steht die Action aber auf jeden Fall eher im Hintergrund. Trotzdem konnte ich das Buch kaum zur Seite legen und wollte unbedingt weiterlesen. Das Leben auf dem Schiff und die Beziehungen der Figuren untereinander stehen definitiv im Zentrum der Geschichte. Das ist recht ungewöhnlich für das Genre, hat mir aber sehr gut gefallen.
Für „Die Reise zu einem kleinen zornigen Planeten“ gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung von mir. Der Roman ist sehr kurzweilig und aus meiner Sicht schadet ihm die mangelnde Spannung auf keinen Fall. Insbesondere, wenn ihr mal das Genre Science-Fiction ausprobieren möchtet (es wird noch dieses Jahr einmal Genre des Monats sein 😉) kann ich euch dieses Buch unbedingt ans Herz legen!
Braucht ihr eine zweite Meinung? Auf diesen Blogs findet ihr ebenfalls Rezensionen zu diesem Buch:
Obwohl das Buch ja schon ein bisschen älter ist, läuft es mir in letzter Zeit häufiger über den Weg. Und ich habe noch keine Rezension gelesen, die nicht positiv und sehr angetan von dem Buch ist. Wie konnte ich das bloß bisher überssehen? Wie gut, dass nicht nur die Neuerscheinungen rauf und runter rezensiert werden, sondern auch mal ein Buch, das schon zwei Jahre alt ist. Hab vielen Dank für diesen Tipp!
LG Gabi
Ja, ich habe mich auch ein bisschen gewundert, dass ich das Buch noch nie vorher aufgefallen ist. Es hat ja auch schon einige Preise gewonnen. Ich finde es auch immer schön, nicht nur Neuerscheinungen zu entdecken. 🙂
Liebe Grüße
Krissi