Doros Freundinnen sind sich sicher: Um sie aus ihrer sechs Jahre anhaltenden Trauer um Julian zu holen, hilft nur ein Prinzessinnen-Segeltörn. Ein Wunder, dass Doro dann trotzdem ihren Traummann trifft. Leichte und sehr seichte Millionärs-Romanze von Mira Morton.
Titel: Seeigel küsst man nicht
Autor: Mira Morton
Verlag: Indie
Genre: Liebesroman
Seitenzahl der Printausgabe: 246 Seiten
Erscheinungsdatum: 2. November 2016
Doro hat sich nach dem Tod ihres geliebten Julian immer mehr zurückgezogen. Ihre Freundinnen sind sich einig: Das kann so nicht weitergehen. Sie organisieren einen Mädels-Segeltörn, bei dem Doro immer wieder „unauffällig“ auf Single-Männer aus dem Bekanntenkreis der Freundinnen treffen soll. Leider setzt eine der Frauen bereits nach einer Woche das Boot auf eine Sandbank, aber da ist bereits Doro in Urlaubsstimmung gekommen. Sie beschließt, die restlichen Zeit alleine auf einer Insel in Kroatien zu verbringen – und trifft auf ihren Traummann.
Die Erwartungen an solch einen Liebesroman sind ja nicht besonders hoch. Man verspricht sich ein paar nette Stunden Unterhaltung, vielleicht mit ein paar amüsanten Momenten. Dies kann der Roman auch durchaus leisten, aber mehr sollte man sich davon auch nicht versprechen. Er ist in ein paar Stunden durchgelesen. Für meine Indie-Challenge brauche ich noch drei Bücher, da passte das ganz gut.
Leichtes und lockeres Leseerlebnis
Der Schreibstil der Autorin Mira Morton ist leicht und flüssig zu lesen. Allerdings hat man gerade zu Beginn einige Probleme mit der Erzählform, den die Geschichte wird zum einen aus der Sicht von Doro geschildert, wechselt dann aber häufig auf ihre beste Freundin Ellie. Das verwirrt am Anfang ein wenig, da man doch immer mal wieder nachschauen muss, wer denn nun gerade dran ist, stellt aber im weiteren Verlauf kein großes Problem da.
Überflüssige Esoterik-Komponente
Was dagegen meiner Meinung völlig überflüssig ist, ist die Esoterik-Komponente des Romans. Ohne zu spoilern kann ich euch davon nicht viel verraten, aber der Aspekt der Wiedergeburt hat meiner Meinung nach in solch einem leichten Liebesroman nichts verloren und drängt auch nicht zur Entwicklung der Handlung bei. Würde man diesen Teil einfach streichen, hätte der Leser überhaupt keine Verständnisprobleme.
Österreichischer Charme
Dass die Autorin Österreicherin ist, bleibt nicht verborgen, denn Ausdrücke wie „Sackerl“ oder auch „Bücherl“ tauchen immer wieder auf und geben dem Roman einen netten Charme. So gibt es auch einige witzige Stellen, an denen man als Leser schmunzeln muss. Die Erklärung für den Kuss des Seeigels ist so eine. Übrigens ein wirklich netter Titel, der bei mir das Leseinteresse geweckt hat.
Kann man lesen, muss man aber nicht
Insgesamt muss ich einfach sagen, dass mir die ganze Handlung zu leicht und seicht war. Dieses ganze Prinzessinnengehabe der Freundinnen fand ich übertrieben. Und auch Doro, Physikerin und Wissenschaftlerin, die selbst als „keine Tussi“ bezeichnet, springt ihren Flipflops ins Wasser hinterher. Ich glaube, ich bin mit solchen Sätzen wie „Entspann dich, Babe. Sieh einfach zu den Sternen hoch.“ nicht kompatibel. Wohlgemerkt kommt der Spruch natürlich von Doros Millionär, von ihr wäre es ja noch witzig gewesen 😉
Fazit: Leichte Unterhaltung für echte Fans des Genres. Kann man lesen, muss man aber nicht!
Gerngelesen: 📚📚 2 von 5