In diesem Jahr haben wir uns die ganze Frankfurter Buchmesse gegönnt. Heißt, wir waren von Mittwoch bis Sonntag vor Ort. Geplant war, am Samstag eine Auszeit zu nehmen und uns in Frankfurt umzuschauen – aber es sollte anders kommen…
Unser Programm war also prall gefüllt und wir mussten erkennen, dass wir uns wohl etwas zu viel zugemutet hatten. Wenn man vor Ort ist, möchte man letztendlich doch alles mitnehmen. Leider war unser „Übersättigungspunkt“ dann zeitweilig schnell erreicht. Nächstes Jahr also wieder etwas weniger Buchmesse. Zudem waren wir von einigen Veranstaltungen auch etwas enttäuscht. Wie sich gezeigt hat, war der Kontrast zur Leipziger Buchmesse zum Teil sehr groß. Oder unsere Erwartungen vielleicht auch einfach zu hoch geschraubt?
Auf jeden Fall können wir nun, nachdem wir in diesem Jahr beide Messen besucht haben, sagen, jede hat ihren Reiz und sie sind untereinander für uns nicht wirklich vergleichbar.
Etwas gibt es aber auf beiden Messen, was solche Veranstaltungen immer besonders macht: Das Treffen mit Euch! Jedes Mal ist es wieder ein Lichtblick, sich unter Bücherfreunden zu befinden, und dabei alte und neue Gesichter (wieder) zu sehen!
Aber nun hat jeder von uns zwei Messehighlights für euch herausgesucht. Viel Spaß!
Corinnas Highlights
Kindle Storyteller Award
Da wir uns beide für Selfpublishing interessieren, stand die diesjährige Preisverleihung von Amazon fest auf unserem Programm. Wir wurden nicht enttäuscht! Es war eine sehr schöne Veranstaltung mit netter Moderation, spaßigen Momenten mit einem tollen Comedian und interessanten Autoren. Jeder Finalist wurde in einem kleinen Film vorgestellt. Die Spannung war groß, bis schließlich der jeweilige Preisträger bekannt gegeben wurde.
Dabei gab es zwei Kategorien: Zum einen den „normalen“ Storyteller Award, der ein belletristisches Selfpublisher-Buch kürt, sowie den Storyteller X Award, der ein Werk auszeichnet, dass aus dem Rahmen fällt, also z. B. auch ein Sachbuch sein kann.
Beim Storyteller hatte ich insgeheim auf einen Sieg von Marcus Hünnebeck mit „Der Wundennäher“ gehofft, denn seinen Thriller hatte ich im Vorfeld bereits erhalten und zur Preisverleihung mitgenommen. Daraus wurde leider nichts und wie wir in einem anschließenden Gespräch erfahren haben, war die Enttäuschung bei ihm und seiner Frau wohl recht groß, da sie sich gute Chancen ausgerechnet haben. Aber die Jury, die in diesem Jahr mit u. a. der Schwimmerin Franziska van Almsick und dem Thriller-Autorenduo B. C. Schiller wirklich bunt gemischt war, hat sich anders entschieden. Der Preis ging an die authentische Familiensaga „Wie Gräser im Wind“ von Ella Zeiss.
Beim Storyteller X kannte ich keines der drei nominierten Bücher. Als ich jedoch hörte, dass mit „Die Monstertrickserin“ ein Rätselbuch dabei war, wurde mein Interesse geweckt. Und tatsächlich – der Preis ging an Corinna Rindlisbacher alias Lemonbits! Es handelt sich hier um ein Abenteuerspielebuch im Stile eines „Der Hexenmeister vom flammenden Berg“. In meiner Jugend habe ich solche Bücher geliebt. Natürlich habe ich „Die Monstertrickserin“ mitgebracht und bei der Signierung meines Buches erfahren, dass wirklich diese Form der Abenteuerbücher als Inspiration diente.
In nächster Zeit werdet ihr Rezensionen zu den beiden erwähnten Büchern hier bei gerngelesen finden.
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch wirklich sehr leckere Häppchen und Getränke inklusive netten Gesprächen – nicht nur deswegen für mich wirklich ein Messehighlight!
Markus Heitz präsentiert „Doors“
Der Samstag sollte unser Ruhetag werden, aber als wir die vielen Lesungen gesehen haben, sind wir doch schwach geworden: Wir haben den ganzen Tag in Lesezelt und Frankfurt Pavillon verbracht und die unterschiedlichsten Darbietungen genossen.
Im Vorfeld der Messe bin ich auch über das neue Buch „Doors“ von Markus Heitz gestoßen. Seine „Zwerge“ haben mich damals ein bisschen vergrault, das war einfach nicht so ganz etwas für mich. Aber das Konzept hinter seinem neuen Werk, das in drei Versionen erscheint und dabei unterschiedliche Varianten darstellt, fand ich spannend.
Die Präsentation war unterhaltsam und wirklich mal etwas anderes. Keine Lesung, denn es wurde lediglich über das Buch gesprochen, nichts daraus vorgelesen. Aber das hat eigentlich nur um so neugieriger gemacht. Wenn meine Büchertasche nicht schon so immens überfüllt und schwer gewesen wäre, ein Band von „Doors“ wäre mit Sicherheit hinein gewandert. Nur welcher?
Krissis Highlights
Bloggerevent zu „Das Lied der Wächter“
Schon vorab habe ich mich sehr über die Einladung zu einem Bloggerevent beim Gmeiner Verlag gefreut. Die aufwendig gefaltete Karte hat mich direkt neugierig gemacht und auch den Klappentext zum ersten Band von „Das Lied der Wächter“ von Thomas Erle fand ich sehr spannend. Die Handlung spielt im Schwarzwald, der nach einer Atomkatastrophe unbewohnbar geworden ist. Der 16-jährige Protagonist findet heraus, dass seine Eltern dort verschwunden sind und begibt sich auf den Weg in das gesperrte Gebiet.
Am Stand des Gmeiner Verlag gab es ein Meet & Greet mit dem Autor, bei dem ich auch ein signiertes Exemplar bekommen habe. Zur Stärkung gab es Limonade mit Tannenzapfen aus dem Schwarzwald. Ein bisschen schade fand ich, dass es keine Lesung gab – dafür habe ich mich aber sehr gefreut, dass wir schon jetzt das erste Kapitel des zweiten Bandes bekommen haben, der erst 2019 erscheinen wird. Darin sollen immerhin ein paar Cliffhanger aus dem ersten Teil aufgelöst werden.
Lesung & Signierstunde zu „Der dunkle Wald“
Ein Highlight war für mich die Lesung des chinesischen Science-Fiction-Autors Cixin Liu im Pavillon. Ich hätte gar nicht erwartet, dass wir einen Platz bekommen würden, aber das hat erstaunlich gut geklappt. Der erste Teil der Trisolaris-Trilogie, „Die drei Sonnen“, steht schon seit langem ganz oben auf meiner Leseliste, aber durch unsere Challenge bin ich dieses Jahr dann doch sehr viel in anderen Genres unterwegs. Umso spannender fand ich aber dann die Lesung aus dem zweiten Band und das Interview mit dem Autor. Leider wurde ich bei letzterem sehr enttäuscht, was aber auf keinen Fall an Cixin Liu selbst lag. Vielmehr waren es die Fragen von Literaturkritiker Denis Scheck, die meiner Meinung nach zwischen belanglos (ob und warum der Autor rauchen würde) und unangenehm (welche Rolle er während der chinesischen Kulturrevolution eingenommen hatte, obwohl er selbstverständlich zu dieser Zeit noch ein Kind war) schwankten. Ich hätte mir hier einen stärkeren Fokus auf die Inhalte des Buches oder auch die Science-Fiction an sich gewünscht. (So wie zum Beispiel in diesem Interview, das ich sehr spannend fand). Aber dafür habe ich mich umso mehr über die signierten Ausgaben von „Der dunkle Wald“ und der Novelle „Spiegel“ gefreut.
Wir hoffen, wir konnten euch durch unseren Bericht ein bisschen mit auf die Messe nehmen und euch haben unsere Highlights gefallen. Nächstes Jahr sind wir auf jeden Fall wieder dabei – wenn auch vielleicht nicht so lange – und freuen uns natürlich auch, euch zu sehen!