„Wenn dir ein Café nicht nur Kaffee und Kuchen serviert, sondern eine zweite Chance.“ In „Frühstück mit Meerblick“ von Debbie Johnson findet Laura zwei Jahre nach dem Tod ihres Mannes im Comfort Food Café ihren persönlichen Neuanfang. Ein Wohlfühlbuch!
Titel: Frühstück mit Meerblick
Autor: Debbie Johnson
Reihe: Comfort Food Café, Teil 1
Genre: Frauenroman
Verlag: Heyne Verlag
Seitenzahl der Printausgabe: 432 Seiten
Erscheinungsdatum: 9. Mai 2017
Zwei Jahre nach dem Tod ihres Mannes ist Laura bereit, einen Neuanfang zu wagen. Sie bewirbt sich auf eine sehr unkonventionelle Stellenanzeige hin als Urlaubsvertretung im „Comfort Food Café“ und macht sich mit ihren beiden Teenager-Kindern für sechs Wochen auf nach Dorset.
Dieser Roman wird aus der Sicht von Laura in der Ich-Perspektive erzählt. Dadurch fühlt man sich ihr sehr nah und sie spricht den Leser auch zum Teil direkt an. Der Schreibstil ist witzig, sympathisch, manchmal auch etwas selbstironisch. Überhaupt kann man wirklich sagen, dass man alle im Buch vorkommenden Figuren sehr schnell lieb gewinnt.
Kaffee, Kuchen und eine zweite Chance
Im Mittelpunkt steht das Comfort Food Café mit seiner äußerst unkonventionellen und warmherzigen Inhaberin Cherie, die sich sofort Lauras annimmt. Und da ist Laura nicht die Einzige, denn im Café gibt es für jeden der zahlreichen Stammgäste sein eigenes „Trostessen“. Für den alten Frank ist dies zum Beispiel ziemlich angebrannter Speck, so wie ihn seine inzwischen verstorbene und küchentechnisch nicht so begabte Frau immer gemacht. Diese kleinen Details mit Informationen zu der jeweiligen Lebensgeschichte finden sich alle in einem dicken blauen Ordner, den Laura von Cherie erhält und auswendig lernen soll.
So gibt es generell in der Geschichte viele Momente, die den Leser zum Schmunzeln bringen. Etwa, als Lauras Kinder eine Band namens „Die toten Tulpen“ gründen wollen oder sich in dem blauen Ordner so tolle Tipps finden wie „wenn die Espressomaschine ein leises zischendes Geräusch von sich gibt, schlag mit dem Hammer fest oben drauf. Wenn sie ein lautes zischendes Geräusch von sich gibt, geh aus dem Weg“.
Aber es gibt auch traurige Stellen (manche würden vielleicht auch rührselige sagen), so dass es nicht nur eine locker-leichte Story ist. Beides hält sich insgesamt aber die Waage und durch das Happy End bleibt man mit einem guten Gefühl am Schluss der Geschichte zurück.
„Hier können Wunder geschehen“
Laura trifft hier in Dorset auf den Tierarzt Matt, den sie zwar sofort toll findet, aber doch einige Zeit braucht, bis sie sich auf einen neuen Mann einlassen kann. Und auch Matt ist zunächst recht reserviert und hat sein Päckchen Vergangenheit zu tragen. Trotzdem gibt es hier keine zweite männliche Hauptfigur und somit geht es eher darum, wie die beiden zueinanderfinden. Das ist mit einigen Rückschlägen verbunden, denn Laura muss sich erst von ihrer eigenen Vergangenheit befreien.
Für mich war dies ein richtiges Wohlfühlbuch: nette Figuren, witzige Schreibweise, eine Liebesgeschichte und ein neues Lebensglück nach einem Tiefpunkt. Leider ist es das dann aber auch, Spannung hat die Story so gut wie gar nicht zu bieten (siehe auch die Sache mit Matt). Hier hätte ich mir doch ein bisschen mehr Handlung gewünscht und überraschende Wendungen. Obwohl man dass jetzt auch nicht so völlig sagen kann, denn ein dramatische Ereignis hat mich ganz persönlich schon ein bisschen geschockt und traurig gemacht, das hätte für mich nicht dabei sein müssen:
Der Höhepunkt von Lauras sechswöchiger Urlaubsvertretung ist das große Saisonabschlussfest, gleichzeitig Franks Geburtstag, der traditionell für alle im Comfort Food Café gefeiert wird. Laura organisiert alles und hat sich einige Überraschungen für die mittlerweile zu Freunden gewordenen Gäste ausgedacht, die wohl größte aber hat sie für Cherie selbst vorbereitet. Trotzdem braucht es noch eine Weile bis auch Laura selbst hier ihr Glück findet.
Fortsetzung garantiert – Weihnachtswunder
Wie nicht anders zu erwarten, gibt es natürlich eine Fortsetzung, die auch bereits im Buch vorbereitet wird. So telefoniert Laura öfter mit ihrer Schwester Becca, die so ganz anders ist als sie selbst. Der Leser erfährt bereits, dass Becca mit ihren wechselnden Männerbekanntschaften nicht mehr so glücklich ist, und Laura hat in Dorset auch schon einen potentiellen Mann für ihre Schwester ausgeguckt: „Surfer Sam“.
So wird wohl auch Becca in „Weihnachten mit dir“ ihr persönliches Weihnachtswunder finden. Beworben wird das Buch mit „so herzerwärmend wie eine Tasse heiße Schokolade“. Ich finde, das beschreibt die Reihe wirklich sehr treffend. Ich könnte es mir gut als mein Weihnachtsbuch vorstellen, mal schauen! Im Original ist übrigens bereits der dritte Teil erschienen und Debbie Johnson hat einen vierten angekündigt. Vielleicht wäre das auch mal eine Gelegenheit für mich, mein Englisch aufzupolieren, denn ich denke, diese Bücher würden sich recht leicht lesen lassen…
Fazit: Im Comfort Food Café hatte ich eine schöne Lesezeit, nicht mehr, aber auch nicht weniger! Ein Buch, mit dem man es sich so richtig schön auf der Couch gemütlich machen kann, keine besondere Spannung, aber es hinterlässt ein wohlige Gefühl!
Gerngelesen: 📚📚📚 3 von 5
Dieses Buch wurde mir von der Verlagsgruppe Random House zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür! Ihr könnt es z. B. hier bei Thalia kaufen.