[Blogparade] Ich und die Comics

Mein Besuch auf dem Litcamp in Heidelberg letzte Woche (meinen Bericht davon gibt es hier zum Nachlesen) hat mich auch dazu inspiriert, mehr kreative und abwechslungsreiche Inhalte auf dem Blog zu präsentieren, also nicht einfach „nur“ Rezensionen zu veröffentlichen. Und dazu hat dann als Anfang auch super die Blogparade von Sandra von Booknapping und Dagmar alias Geschichtenagentin gepasst, von der ich im Nachgang des Camps über Twitter erfahren habe. Hier geht es um die eigene Biographie als Comic-Leserin und jeder kann seine eigene Geschichte erzählen, wie er oder sie mit Comics in Kontakt gekommen und geblieben ist. Da schließe ich mich doch gerne mal an.

Comics als Anstoß zum Lesen

Wie viele andere Kinder auch, habe ich schon früh gerne Comics gelesen, vor allem vom Lustigen Taschenbuch und der Mickey-Maus-Zeitschrift war ich ein großer Fan. Es war sogar so, dass ich mit diesen Comics auch ein bisschen lesen gelernt habe. Klar, die Sätze waren kurz und durch die Bilder war der Kontext immer leicht verständlich. An eine Begebenheit kann ich mich noch ziemlich genau erinnern: Als ich ungefähr sechs Jahre alt war, war der erste „Satz“, den ich außerhalb von einem Schulbuch lesen konnte, eine Sprechblase, in der Daniel Düsentrieb zu seinem Helferlein „Moment mal!“ sagt und ich war völlig begeistert darüber, so dass ich durchs Haus lief und das sofort jedem in der Familie vorführen musste. 😉

Irgendwann als Jugendliche habe ich mich dann nicht mehr so sehr für Mickey Maus und Donald Duck interessiert, dafür dann immer mal wieder ein paar Mangas gelesen. Der erste Manga, den ich bekommen habe, war tatsächlich auf japanisch und ich konnte natürlich überhaupt nichts verstehen. Aber der Vater eines Klassenkameraden hatte mir das gute Stück direkt aus Japan mitgebracht und ich war trotzdem sehr stolz darauf.

So richtig begeistert wie als Kind war ich aber nicht mehr und hatte eine recht lange Phase, in der ich mich gar nicht so richtig für Comics interessiert habe. Ich kann gar nicht so richtig sagen, warum, irgendwie fand ich Bücher damals einfach spannender und wollte wohl auch nicht mehr so „kindisch“ sein – ein Vorurteil, dass es ja leider heute immer noch teilweise gibt.

Revival mit Mangas & Webcomics

Seit ein paar Jahren lese ich wieder mehr Comics und vor allem Mangas – aktuell bin ich zum Beispiel ein großer Fan von „Die Braut des Magiers“. Da praktisch alle Bücher, die ich lese, heute Ebooks sind, ist es für mich heute etwas ganz besonders, Comics und Mangas im Laden zu kaufen und richtig in der Hand zu halten. Am Wochenende fahren wir gerne in einen der kleinen Comicläden in Karlsruhe – ich finde es sehr schön, dass es hier gleich ein paar davon gibt – und stöbern dort ein bisschen. Auch, dass ich heute Freunde habe, die auch gerne Mangas lesen und sie mit mir tauschen, hat mich nochmal darin bestärkt, mehr davon zu lesen.

Außerdem lese ich seit ein paar Jahren auch gerne Webcomics online und kaufe mir dann auch die entsprechenden Bücher, um die Autoren zu unterstützen. Das ist mir ganz besonders wichtig und ich möchte die Gelegenheit nutzen, jeden der solche Comics liest, darauf aufmerksam zu machen: Es ist toll, dass Künstler ihr Werk online kostenlos zeigen, aber damit das dauerhaft möglich ist, sollten wir alle, die die Comics gerne lesen und es sich leisten können, das auch durch einen Kauf unterstützen.

Meine Lieblings-Webcomics sind aktuell zum Beispiel „Sarah’s Scribbles“ von Sarah C. Andersen (auf Englisch) und „Das Leben ist kein Ponyhof“ von Sarah Burrini. Und auch die bekannten xkcd-Comics habe ich in meinem Studium oft als Illustration oder Auflockerung in Vorträgen benutzt und kann sie sehr empfehlen.

Comics & ihr Ruf

Wie schon erwähnt finde ich es schade, dass Comics teilweise immer noch den Ruf haben, nur etwas für Kinder zu sein. Das ist nicht nur heute nicht zeitgemäß, sondern war auch früher noch nie so. Wer sich für die Geschichte von Comics interessiert, dem kann ich übrigens die aktuelle Ausstellung „Comics! Mangas! Graphic Novels!“ empfehlen, die ich letzte Woche besuchen durfte.

Persönlich habe ich aber eigentlich kaum negative Reaktionen bekommen, wenn ich erzähle, dass ich gerne Comics oder Mangas lese. Die meisten meiner Freunde interessieren sich aber selbst für das Thema, da hat man natürlich eine gewisse Filterblase. Andererseits ist mir im Zuge dieser Blogparade das erste Mal aufgefallen, dass ich auch hier auf dem Blog noch nie eine Rezension über einen Comic geschrieben habe und ich kann gar nicht so richtig sagen, warum. Vielleicht sollte ich einfach mal damit anfangen.

7 Gedanken zu „[Blogparade] Ich und die Comics

  1. Liebe Krissi,

    auch bei dir war es die Micky Maus 🙂 Wie schön, denn das zeigt, dass die gute alte Maus trotz der vielen Jahre noch immer ein guter Anstoß für werdende Leseratten sein kann! Daniel Düsentrieb ist total klasse, ich habe mich bei der Auswahl meiner Gratis Comics beim diesjährigen Gratis Comic Tag daher u. a. auch für das Düsentrieb-Heft entschieden 😀

    Vielen Dank auch für den Ausstellungstipp! Leider werde ich es nicht so schnell nach Bonn schaffen, aber vielleicht schafft die Ausstellung es ja noch an einen Ort in meiner Nähe. Oder an einen, den ich dieses Jahr noch besuchen werde, so wie Wien und Berlin.

    Ganz liebe Grüße,
    Sandra

    1. Hallo Sandra,

      vielen Dank für deinen netten Kommentar.
      Das Heft mit Daniel Düsentrieb habe ich mir beim Gratis-Comic-Tag auch direkt geschnappt und war ganz begeistert davon! 😀
      Ich habe auch nur durch Zufall von der Ausstellung erfahren, aber ich fände es auch schön, wenn es zu dem Thema auch noch woanders Ausstellungen geben würde.
      Liebe Grüße,

      Krissi

      1. Hach – dann wird es Zeit, dass ich endlich den Daniel Düsentrieb lese! Kennst du auch noch die Rätselhefte, die es mal gab?

        Liebe Grüße,
        Sandra

        1. An die kann ich mich gar nicht erinnern, dabei habe ich auch immer gern gerätselt… Aber ich sollte auch mal wieder etwas davon lesen. Und dann vielleicht wirklich mal darüber bloggen 🙂

  2. Hallo Krissi,

    ich will auch schon seit Urzeiten mit Rezensionen zu Comics auf meinem Blog beginnen und ich glaube bisher habe ich es zu einer einzigen gebracht (yeah!). ich hab immer das Gefühl, dass ich zu wenig von Zeichenstilen und Farbgebung weiß, als dass ich über Comics kundig urteilen könnte (außer ob ich’s schön finde und wie Story + Figuren aufgebaut sind).
    Andererseits braucht das auch wieder nur etwas Öl in den Gehirnwindungen, um sich „neu“ zu orientieren. Ich werde mir das jedenfalls für die nächsten Wochen mal vornehmen! Eine Comicserie gibt es nämlich, die mich derzeit hin und weg sein lässt.

    Viele Grüße, Ramona

    1. Hallo Ramona,
      danke für deinen Kommentar! (Ich hänge gerade ein bisschen mit dem Freischalten hinterher…) Cool, dass du auch Comics rezensieren willst, ich schaue auch gleich mal bei deinem Blog vorbei. Ich verstehe, was du meinst, mit Zeichenstilen und solchen Details kenne ich mich auch nicht so gut aus… Aber andererseits denke ich mir, ich kann ja einfach beurteilen, ob es mir als Leser gefällt, und das ist ja schon immerhin etwas. Und genau, wenn man begeistert von etwas ist, macht es doch besonders viel Spaß, darüber zu bloggen. 🙂
      Viele Grüße, Krissi

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